Äpfel, Birnen und Facebook

Regina Stötzel über das Studienwesen und die Einsamkeit

  • Lesedauer: 1 Min.

Wer täglich mehr als sechs Stunden fernsieht, ist schlechter in Mathe. Wer schon als Kind eine Fremdsprache lernt, geht häufiger ins Tanztheater. Wer täglich einen Apfel isst, treibt mehr Sport. Erkenntnisse solcher Art bringt das Studienwesen zuhauf hervor; und sie sind meist nicht falsch, durch die Herstellung falscher Zusammenhänge aber auch nicht richtig. Denn weniger fernsehen verbessert nun mal die Mathenote nicht, der Apfel lässt einen nicht gleich joggen gehen. Und wer hoch und heilig schwört, nie wieder ins Tanztheater zu gehen, verlernt trotzdem keine Sprache.

Statt dessen gibt es eine Vielzahl von Umständen und Gepflogenheiten, die einen Menschen zu dem machen, was er ist, kann und tut, und vieles davon ist der sozialen Herkunft geschuldet. Das haben jedoch schon Studien aus der Vergangenheit erwiesen, und die können nicht nochmal geschrieben werden. So geht es munter weiter mit der Forschung und man kann schon froh sein, wenn eine Studie einmal einen Zusammenhang nicht herstellt wie etwa die der Universität Stuttgart-Hohenheim, die besagt: Soziale Netzwerke machen nicht einsam. Ein Einfluss auf das Einsamkeitsgefühl sei »weder durch die digitale Kommunikation noch durch direkte Gespräche« zu ermitteln gewesen. Die Auswirkung von Facebook & Co. auf den Apfelkonsum wird dagegen sicher bald geklärt werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.