Mit Zähnen und Klauen
Uwe Kalbe über den Ausschluss von Journalisten vom G20-Gipfel
Die Öffentlichkeit soll nicht erfahren, womit 32 Journalisten bereits im Vorfeld des G20-Gipfels die Aufmerksamkeit des Staatsschutzes erregten. Aus Sorge um die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen selbst bleiben die Fakten im Verborgenen. Ein Erfordernis des Rechtsstaates. Leider …
Das Bundeskriminalamt teilt mit, dass der Widerruf der bereits vor dem Gipfeltreffen erfolgten Akkreditierungen von 32 Journalisten in Hamburg ein neues, ein zusätzliches Sicherheitserfordernis war. Die Sicherheit erfordert zugleich, dass Näheres über die Umstände, die zur Verletzung der Pressefreiheit von 32 Journalisten führten, nicht bekannt gegeben wird. Damit keine Rückschlüsse auf künftige Ereignisse solcher Art möglich werden. Ein Erfordernis der Sicherheit. Leider …
Auch die Liste mit den Namen der 32 Betroffenen musste halböffentlich gemacht werden. Sonst hätte der Widerruf der Akkreditierung nicht umgesetzt werden können, ist ja klar. Bei so vielen objektiven Zwängen gerät leicht aus dem Blick, was doch als der größte Wert dieser Gesellschaft beschworen wird: die Freiheit. Ihrem Schutz sollen alle Sicherheitsauflagen dienen. Doch es ist mit der Pressefreiheit wie mit allen anderen Freiheiten. Sie muss dauernd mit Zähnen und Klauen verteidigt werden. Auch gegen die Anmaßung der Sicherheitsbehörden. Notfalls zu ihrem Leidwesen ...
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.