Trauer um Liu Xiaobo
Friedensnobelpreisträger erlag im chinesischen Shenyang Krebsleiden
Peking. Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Das teilte die Justizbehörde der Stadt Shenyang, wo der 61-Jährige unter Bewachung im Krankenhaus behandelt wurde, am Donnerstag mit. Der chinesische Bürgerrechtler, der 2009 wegen »Untergrabung der Staatsgewalt« zu elf Jahren Haft verurteilt worden war, litt unter Leberkrebs im Endstadium und war Mitte Juni aus der Haft in das Krankenhaus verlegt worden.
Liu hatte 2010 den Friedensnobelpreis erhalten, den er jedoch nicht entgegennehmen durfte. Bei der Preisverleihung in Oslo war sein Stuhl auf der Bühne leer geblieben. Das norwegische Nobelkomitee reagierte mit Bestürzung und großer Trauer auf Lius Tod. »Wir müssen uns nun mit der Tatsache abfinden, dass sein Stuhl für immer leer bleibt«, erklärte das Gremium. Die chinesische Regierung trage eine »schwere Verantwortung für seinen vorzeitigen Tod«, kritisierte das Nobelkomitee Pekings Weigerung, ihn ausreisen zu lassen. Agenturen/nd Seite 7
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.