Erdölförderer kämpft um Bohrungen
Die Firma CEP klagt gegen Mecklenburg-Vorpommern
Das Land Mecklenburg-Vorpommern will keine Erdöl-Bohrtürme in der Ostsee. Geregelt ist das im Landesraumentwicklungsprogramm. Dagegen klagt die Erdölfirma Central European Petroleum GmbH (CEP). Nach Angaben des Oberverwaltungsgerichts in Greifswald geht CEP gegen Teile des seit 2016 geltenden Landesraumentwicklungsprogrammes vor, wonach die Förderung von Erdgas und Erdöl durch Bohrungen im Küstenmeer ausgeschlossen ist. CEP hatte die Klage im Januar 2017 eingereicht. Derzeit laufen die Fristen für die Stellungnahme, sagte ein Sprecher des Oberverwaltungsgerichts.
CEP-Sprecherin Angela Lammers bestätigte die Klage. Das Unternehmen hatte 2009 und 2011 von den Landesbehörden Aufsucherlaubnisse für Gebiete in der küstennahen Ostsee erhalten. Das betraf zum einen den Plantagenetgrund (1100 Quadratkilometer) nördlich von Fischland-Darß-Zingst und die Oderbank (2600 Quadratkilometer) nordöstlich von Usedom.
CEP ist ein deutsch-kanadisches Erdölunternehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen hatte 2007 begonnen, in den aus DDR-Zeiten bekannten Erdöl-Lagerstätten Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs mit verbesserten Methoden nach Öl zu suchen.
In Mecklenburg-Vorpommern will sich das Unternehmen nach Angaben von CEP-Sprecherin Lammers auf die Erdölsuche bei Barth konzentrieren, dort seien weitere Tests geplant. Im Fokus stehe derzeit aber die Lagerstätte Guhlen in Brandenburg.
Neben der Klage gegen den Landesraumentwicklungsplan kritisiert CEP auch die Anhebung der Förderabgabe im Jahr 2014 durch das Land von 10 auf 21 Prozent. Diese Entscheidung stehe im Widerspruch zur Aussage der Landesregierung, die Ölsuche positiv begleiten zu wollen, sagte Lammers. dpa/nd
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