Südkorea will mit Nordkorea sprechen

EU droht Pjöngjang mit verschärften Sanktionen

  • Lesedauer: 2 Min.

Seoul. Knapp zwei Wochen nach dem Test einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea hat die südkoreanische Regierung Pjöngjang zu militärischen Gesprächen eingeladen. Diese könnten bereits am Freitag im Grenzort Panmunjom stattfinden, hieß es in einem Vorschlag des südkoreanischen Verteidigungsministeriums. Ziel sei ein »Ende der Feindseligkeiten«. Es wäre das erste derartige Treffen seit Dezember 2015 - nach einer Serie von nordkoreanischen Raketen- und Atomwaffentests.

»Wir schlagen ein Treffen vor, mit dem die feindseligen Aktivitäten beendet werden sollen, die die militärischen Spannungen entlang der Landgrenze verschärfen«, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul. Der im Mai gewählte südkoreanische Präsident Moon Jae In spricht sich für einen Dialog mit dem Norden aus, um die Spannungen wegen des nordkoreanischen Rüstungs- und Atomprogramms abzubauen. Seine Vorgängerin Park Geun Hye hatte einen Dialog mit Pjöngjang abgelehnt, solange die kommunistische Führung keine nachweislichen Schritte in Richtung Abrüstung unternehme.

Das chinesische Außenministerium begrüßte die Initiative aus Seoul. Der »Stillstand« in den innerkoreanischen Beziehungen müsse überwunden werden, erklärte das Ministerium. »Dialog und Verhandlungen« müssten »wieder in Gang kommen«.

Die EU-Außenminister verurteilten am Montag »die Beschleunigung der Atom- und Raketenprogramme« Nordkoreas und insbesondere den Test der Interkontinental-Rakete. Die EU ziehe deshalb in Abstimmung mit ihren internationalen Partnern »weitere angemessene Reaktionen« in Betracht, hieß es in einer Erklärung in Brüssel. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.