Klimazeichen

Personalie

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer Stefan Rahmstorf persönlich begegnet, trifft einen Mann der leisen Töne. Geht es um sein Forschungsgebiet, das Wechselverhältnis der Ozeane mit dem Klima und den Klimawandel, wird der freundliche Mann durchaus recht bestimmt. Journalisten, die Leugner der Klimaerwärmung als wissenschaftliche Kronzeugen zitieren, mussten sich auf Briefe und Artikel mit auch recht unfreundlichen Richtigstellungen gefasst machen. 2011 ging eine solche Auseinandersetzung sogar vor Gericht.

Der 1960 in Konstanz geborene und in den Niederlanden aufgewachsene Rahmstorf studierte Physik in Ulm und Konstanz sowie Ozeanographie an der University of Wales. 1990 promovierte er an der Victoria University im neuseeländischen Wellington zu Meeresströmungen.

Heute ist der Professor an der Uni Potsdam und am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung nicht nur ein angesehener Klimaforscher mit mehr als 100 Fachpublikationen, er ist überdies ein unermüdlicher Vermittler wissenschaftlicher Erkenntnisse. Seine Blogs »klimalounge« (deutsch) und »RealClimate« (englisch) sind viel gelesen. Selbst seine Gegner bescheinigen ihm einen angenehmen und lesbaren Stil.

Wenn ihm nun die American Geophysical Union, mit 58 000 Mitgliedern eine der größten Vereinigungen von Geowissenschaftlern weltweit, am Donnerstag ihren »Climate Communications Prize« verlieh, werden aber sicher nicht nur die populärwissenschaftlichen Verdienste gewürdigt. Der Preis für einen der vehementesten Befürworter eines effektiven Klimaschutzprogramms ist wohl auch ein Zeichen an die aktuelle US-Regierung, die aus dem Pariser Klimaschutz-Übereinkommen aussteigen will.

Rahmstorf redet und schreibt aber nicht nur über das Klima und seine Veränderungen. Er versucht auch im Privatleben, seinen wissenschaftlichen Einsichten zu folgen. Energiesparen im Haushalt, Dienst- und Urlaubsreisen möglichst per Bahn, das versteht sich für ihn von selbst. Den Weg ins Institut legt er mit dem Fahrrad zurück.

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