Ein Haus der Werte

BBC: Offener Brief

  • Lesedauer: 2 Min.

Mehr als 40 Moderatorinnen und Journalistinnen der britischen Rundfunkanstalt BBC haben gegen ungleiche Bezahlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen protestiert. In einem offenen Brief forderten sie BBC-Generaldirektor Tony Hall auf, sofort zu handeln. Zuvor war bekannt geworden, dass von 96 Top-Verdienern bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt nur ein Drittel Frauen sind.

«Wir leben im Zeitalter der Gleichberechtigung, und die BBC ist eine Organisation, die stolz auf ihre Werte ist», heißt es in dem Schreiben, das am Wochenende veröffentlicht wurde. Die BBC hat am vergangenen Mittwoch erstmals die Gehälter ihrer Top-Moderatoren in Radio und Fernsehen publik gemacht. Der am besten verdienende Mann bei der BBC ist demnach TV- und Radiomoderator Chris Evans mit einem Gehalt von umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro. Der ehemalige Fußballstar und Sportmoderator Gary Lineker verdiente umgerechnet rund 2 Millionen Euro.

Die am besten verdienende Frau bei der BBC ist die TV-Moderatorin Claudia Winkleman - sie erhält ein jährliches Salär zwischen umgerechnet rund 509 000 und 565 000 Euro.

BBC-Generaldirektor Tony Hall versprach, ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen bis 2020 zu beseitigen. Den BBC-Mitarbeiterinnen geht das nicht schnell genug. Zuvor hatte Hall zugegeben, dass es bei der BBC in Sachen Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern mit Blick auf Minderheiten «noch zu tun» gebe. Die hohen Gehälter für die BBC-Moderatoren verteidigte Hall. «Die große Mehrheit der Öffentlichkeit will, dass die BBC versucht, die besten Talente für ihre Programme zu haben. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -