Umweltjobs statt Dieselmontage

Grit Gernhardt ärgert sich über die Verbohrtheit einer ganzen Branche

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

260 000 Jobs hingen im Jahr 2015 direkt oder indirekt am Umweltschutz. Was angesichts von über 800 000 direkten Beschäftigten in der alles andere als umweltfreundlichen Autoindustrie und hunderttausenden weiteren bei Zulieferern nicht wahnsinnig viel klingt, ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels. Denn die Zahl der Stellen sowie die Höhe der Umsätze in Branchen, die mit Klimaschutz ihr Geld verdienen, steigt.

Der Bedarf ist groß: EU-Umweltschutzvorgaben, Klimaschutzplan, Schadstoffe in Luft, Gewässern oder Pflanzen, sowie die Erkenntnis, dass die Lebensweise der westlichen Welt das Leben der ganzen Menschheit gefährdet, führen inzwischen auch in vielen Wirtschaftszweigen zum Umdenken. Zudem fordern die Verbraucher immer öfter umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und setzen so die Konzerne unter Druck.

Nur bei der Autoindustrie kommt das nicht an: BMW-Vorstand Harald Krüger betont - allen Messwerten und Dieselgipfeln zum Trotz - dass die Selbstzündertechnologie umweltfreundlich sei. Außerdem hingen viele Arbeitsplätze daran. Letzteres könnte bald kein Argument mehr sein: Dann nämlich, wenn es mehr Jobs in der Umweltschutz- als in der Autoindustrie gibt. Oder die Konzerne sorgen endlich dafür, dass man auch mit einem Job in der Autoindustrie einen echten Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.