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Der im Oktober 1942 fertiggestellte Luftschutzbunker am Anhalter Bahnhof war einst für 3000 Personen ausgelegt und diente als Schutz für Fahrgäste und Dienstpersonal. Der Reichsbahnpräsident und seine leitenden Angestellten hatten eine eigene Etage. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war der Bunker mit über 10 000 Personen hoffnungslos überfüllt. Heute beherbergt er eine Ausstellung des Berliner Vereins Historiale, deren rührige Macher sich der Aufgabe gestellt haben, die Geschichte Berlins erfahrbar zu machen.
In der Ende Juli am Anhalter Bahnhof eröffneten Exposition »How could it happen« bzw. »Hitler - wie konnte es geschehen« geht es vor allem um die Frage, wie ausgerechnet im Land der Dichter und Denker es zum Zivilisationsbruch kommen konnte. Wer der Ansicht ist, dies könne heute nicht mehr geschehen, dürfte durch die Hassmails, die Enno Lenze, Betreiber des Berlin Story Bunker Museums erhält, eines Besseren belehrt werden. Die Zahl der Schmähungen und Drohungen sei auf über 400 wöchentlich angestiegen, informiert er auf seiner Facebook-Seite. Die Absender seien Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker sowie Neonazis. Der 35-Jährige Künstler und Menschenrechtsaktivist geht jetzt in die Offensive. Unter dem Titel »Hassparade« hat er eine Auswahl von 120 Mails ins Netz gestellt und fordert dort zur Abstimmung über die »beste« Schmutzpost auf. Die »beliebtesten« Drohungen will er später auf einer Aluminiumtafel in der Ausstellung präsentieren. Anschließend will er die Tafel bei Ebay für einen guten Zweck, etwa für ein Aussteigerprogramm aus der rechten Szene, versteigern, wie er der »Berliner Zeitung« berichtete.
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