Rassismus vom Sockel gestürzt
Zorn von US-Demonstranten trifft Bürgerkriegsdenkmal in North Carolina
Washington. Während einer Kundgebung in Durham (US-Bundesstaat North Carolina) haben Demonstranten am Montag (Ortszeit) eine Statue gestürzt. Das Denkmal erinnert an Soldaten der konföderierten Südstaaten, die im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) die Sklaverei verteidigten. Nachdem eine Demonstrantin eine Schlinge um den Hals der Figur gelegt hatte, zogen andere Teilnehmer daran und brachten die Statue zu Fall. Anschließend traten sie auf die Bronzefigur ein.
Nach Angaben der Veranstalter ist die Aktion als direkte Antwort auf die Zusammenstöße von Rassisten und Gegendemonstranten in Charlottesville (Virginia) zu verstehen, wo es am Samstag gewalttätige Auseinandersetzungen gab. Nach der Attacke eines mutmaßlichen Rechtsextremisten mit einem Auto war dort eine 32-jährige Frau gestorben, 19 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen.
Unterdessen hat Donald Trump die rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville doch noch verurteilt. »Rassismus ist böse«, sagte der US-Präsident am Montag (Ortszeit). Diejenigen, die im Namen des Rassismus Gewalt ausübten, seien »Kriminelle und Schläger«, einschließlich des Ku-Klux-Klan, der Neonazis und anderer Hassgruppen. Eine solche Reaktion Trumps war bereits unmittelbar nach den Gewalttaten erwartet worden. Sein Zögern hatte in den USA heftige Empörung ausgelöst. Er hatte nach den Ausschreitungen zunächst nur von Gewalt »auf vielen Seiten« gesprochen. Die Gewalt sei nicht von »vielen Seiten« ausgegangen, erklärte der Justizminister von Virginia, der Demokrat Mark Herring, sondern von Rassisten.
Trump sprach aber auch am Montag nicht von rechtem Terrorismus. Dies hatten die oppositionellen Demokraten und auch Teile seiner republikanischen Partei gefordert. Agenturen/nd Seiten 4 und 7
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