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Nordkorea schießt Rakete über Japan hinweg

Tokio: »Ernsthafte« Bedrohung der Sicherheit des Landes / UN-Sicherheitsrat kommt am Dienstag zu Krisensitzung zusammen

  • Lesedauer: 2 Min.

Tokio. Der Konflikt über das nordkoreanische Raketenprogramm geht weiter: Nach übereinstimmenden Angaben aus Japan, Südkorea und des US-Militärs überflog eine nordkoreanische Rakete am Dienstag Japan. Der Regierung in Tokio zufolge stürzte das Geschoss mehr als tausend Kilometer östlich der japanischen Insel Hokkaido in den Pazifischen Ozean. Japans Regierungssprecher Yoshihide Suga erklärte, die Rakete habe eine »ernsthafte« Bedrohung der Sicherheit des Landes dargestellt. Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte an, sein Land werde »alle Schritte« unternehmen, um die Bevölkerung zu schützen.

Das Pentagon bestätigte, dass die Rakete über Japan hinweggeflogen sei. Nach Einschätzung des für die USA und Kanada zuständigen Nordamerikanischen Luft- und Weltraum-Verteidigungskommandos habe das Geschoss für Nordamerika keine Bedrohung dargestellt, sagte Pentagonsprecher Rob Manning. Gleichwohl seien die USA noch dabei, den neuerlichen Raketenstart zu bewerten.

Das südkoreanische Militär hatte zuvor mitgeteilt, Nordkorea habe um 5.57 Uhr (Ortszeit, 22.57 MESZ) von Sunan nahe Pjöngjang aus ein »nicht identifiziertes« Geschoss abgefeuert, das Japan überflogen habe. Es sei eine Strecke von 2700 Kilometern weit geflogen und habe dabei eine maximale Höhe von rund 550 Kilometern erreicht.

Nordkorea hatte erst am Samstag drei Kurzstreckenraketen abgefeuert - offenbar als Reaktion auf ein gemeinsames Militärmanöver der USA und Südkoreas. Der US-Armee zufolge stürzten die Raketen vor der Ostküste Nordkoreas ins Meer und stellten keine Gefahr für das nordamerikanische Festland und die Pazifikinsel Guam dar, auf der die USA mehrere Militärstützpunkte unterhalten.

Nordkorea hatte Anfang August damit gedroht, Raketen in Richtung Guam abzufeuern. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Pjöngjang mit »Feuer und Wut« indirekt einen Atomwaffeneinsatz angedroht. Pjöngjang hatte im Juli zwei Interkontinentalraketen getestet, die nach Angaben der Regierung Ziele auf dem US-Festland erreichen können. Daraufhin verschärfte sich der Ton zwischen Washington und Pjöngjang deutlich.

Nach Berichten südkoreanischer Medien wollte sich der UN-Sicherheitsrat in New York auf Antrag der USA, Japans und Südkoreas noch am Dienstag mit dem jüngsten Raketentest befassen. Nach den beiden Interkontinentalraketentests hatte das höchste UN-Gremium die bisher schwersten Wirtschaftssanktionen gegen Pjöngjang verhängt. Agenturen/nd

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