Datenanalyse: FDP steht der AfD am nächsten
Linkspartei-Kandidaten geben sich bei den eigenen politischen Positionen inhaltlich geschlossen
Vor allem die FDP steht der Alternative für Deutschland sehr nahe, die Linkspartei hat die geringsten inhaltlichen Überschneidungen mit der Rechtsaußenpartei. Das zeigt eine Datenauswertung der Berliner Morgenpost zum am Mittwoch vorgestellten »Wahl-O-Mat«. In dem interaktiven Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, das Unentschlossenen bei der Wahlentscheidung helfen soll, werden 38 Thesen zu wichtigen politischen Themen abgefragt. Die Datenjournalisten der Morgenpost haben nun die von den Parteien angegebenen Positionen mit den 38 Themen verglichen.
Das Ergebnis in Bezug auf die Nähe zur AfD: Die FDP steht der Rechtsaußenpartei mit 64 Prozent am nächsten. Dahinter kommen CDU/CSU mit einer Übereinstimmung von 57 Prozent. Immerhin noch eine Übereinstimmung von 45 Prozent mit der AfD weist demnach die SPD auf. Grüne und Linkspartei hingegen hätten die geringste Übereinstimmung (37 beziehungsweise 33 Prozent).
Die Datenjournalisten der Morgenpost haben zudem die Positionen der Kandidaten der einzelnen Parteien zu den Thesen des »Wahl-O-mat« untersucht. Sie weisen darauf hin, dass die Kandidaten der Linkspartei inhaltlich geschlossener auftreten würden, als die der anderen Parteien, bei denen Abgeordnete zum Teil recht unterschiedlichere Positionen vertreten würden.
Den »Wahl-O-Mat« gibt es seit 2002. Seither wurde er von über 50 Millionen Nutzern angeklickt. 2013 nutzten sogar 13,3 Millionen User die digitale Entscheidungshilfe. Der »Wahl-O-Mat« ist nur der bekannteste Online-Wahlberater. Eine andere Entscheidungshilfe ist etwa der »Steuer-O-Mat«, auch einen »Musik-O-Mat« gibt es.
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