Die stürmischen Drei

Kein Ende der Wetter-Willkür in der Karibik / Schweres Beben erschüttert Mexiko

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. »Irma« und ihre Geschwister: Das Satellitenfoto zeigt neben dem seit Tagen tobenden Hurrikan (Foto oben, Mitte) den Tropensturm »Katia« (links) sowie den Wirbelsturm »José« (rechts). Während »José« wie »Irma« ebenfalls die Kleinen Antillen heimsuchen könnte, bedroht »Katia« die mexikanische Küste und sorgt in dem Land neben dem aktuellen Erdbeben für weitere Unbill.

Nach den Verwüstungen durch Hurrikan »Irma« in der Karibik wird Sint Maarten (mittleres Foto) von Plünderern heimgesucht. Die Lage sei ernst und unübersichtlich, sagte der niederländische Premierminister Mark Rutte am Freitag. Es gebe Berichte, dass Bürger auch bewaffnet auf der Straße seien. Die niederländische Marine nannte die Situation auf Facebook »besorgniserregend«. Sint Maarten teilt sich mit Saint-Martin (Frankreich) eine Insel. Auch dort soll es Plünderungen geben.

Nach seinem verheerenden Karibik-Zug nimmt »Irma« Kurs auf Florida und droht Zerstörungen historischen Ausmaßes anzurichten. »Gemessen an der Schadenssumme von 10 Milliarden US-Dollar war dies der schlimmste Sturm in der Karibik aller Zeiten«, sagt James Daniell vom Geophysikalischen Institut und vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) des Karlsruher Instituts für Technologie. »Noch nie zuvor hat ein tropischer Wirbelsturm weltweit so lange eine Intensität mit Windgeschwindigkeiten von 298 Stundenkilometern oder mehr aufrecht erhalten, nämlich 37 Stunden«, so Bernhard Mühr von CEDIM. »Der bisherige Rekordhalter, der Taifun Haiyan, brachte es nur auf 24 Stunden.« In der Nacht zum Freitag kostete der Hurrikan in der Karibik mindestens 17 Menschen das Leben.

Derweil hat ein Rekord-Erdbeben der Stärke 8,2 die Menschen in Mexiko im Schlaf überrascht und mehr als 30 Todesopfer gefordert. Dutzende Häuser stürzten ein. Das Beben ereignete sich im Pazifik, 137 Kilometer südwestlich von Tonalá im Bundesstaat Chiapas in 19 Kilometern Meerestiefe. Rund 50 Millionen Menschen spürten die heftigen Erdstöße, auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt (Bild unten). Zeitweise waren 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. »Es handelt sich um ein Beben großen Ausmaßes«, sagte Staatspräsident Enrique Peña Nieto. Für die Pazifikregion wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Nach Angaben des Gouverneurs des Staates Oaxaca, Alejandro Murat, starben allein in Oaxaca 23 Menschen. In Chiapas wurden bisher sieben Tote gefunden. Agenturen/nd Seite 6

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