370 000 Rohingya jetzt in Bangladesch
Rotes Kreuz erhält Zugang zu Krisenregion in Myanmar
Genf. Die Zahl der Flüchtlinge in Bangladesch nimmt schnell zu. Vor der Gewalt im benachbarten Myanmar waren bis Dienstag in weniger als drei Wochen schon 370 000 Menschen geflohen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk am Dienstag berichtete. Jeden Tag kämen Tausende weitere Menschen über die Grenze.
Die muslimische Minderheit der Rohingya wird in Myanmar verfolgt. Die Regierung des buddhistischen Landes in Südostasien erkennt sie nicht als Staatsbürger an, obwohl sie teils seit Generationen dort leben. Buddhistische Mönche schüren den Hass der Bevölkerung mit Warnungen vor einer muslimischen Verschwörung gegen ihre Kultur.
Vor der jüngsten Flüchtlingswelle wurde die Zahl der Rohingya auf etwa eine Million geschätzt. Geflohene berichten, ihre Dörfer seien niedergebrannt worden und es sei auf sie geschossen worden. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, sprach von »ethnischen Säuberungen«.
In Myanmar selbst soll das Rote Kreuz Zugang zu der Krisenregion im Nordwesten des Landes bekommen, wo sich Zehntausende notleidende Zivilisten aufhalten. Die Rote-Kreuz-Organisation des südostasiatischen Landes bereitete sich nach eigenen Angaben am Dienstag darauf vor, die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bei Hilfslieferungen im Bundesstaat Rakhine zu unterstützen. Vermutet wird, dass dort aktuell viele Menschen ohne Zugang zu Wasser und Nahrung im Dschungel leben.
Mehrere Hilfsorganisationen hatten ihre Unterstützung für die Krisenregion wegen der anhaltenden Kämpfe in den vergangenen Wochen eingestellt. dpa/nd
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