Rückzug aus Protest

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Das Haus für Poesie, das in der Jury des Alice-Salomon-Poetik-Preises vertreten ist, hat angekündigt, sich als Partner des Preises zurückzuziehen, sollte Eugen Gomringers Gedicht »avenidas«, wie geplant, von der Fassade der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) in Hellersdorf entfernt werden, so Thomas Wohlfahrt, Leiter des Hauses für Poesie am Mittwoch. Gomringer hatte den Poetikpreis 2011 von der Hochschule mit der Begründung erhalten, er sorge für einen Quantensprung in der Sprachkunst.

Den Kritikern des Gedichts, die es als sexuell diskriminierend empfinden und es im Kontext einer patriarchalen Kunsttradition sehen, fehle es »völlig an Verständnis«, heißt es in der Stellungnahme. »Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut demokratischer Gemeinwesen, das durch dergleichen Beschränkung nicht infrage gestellt werden darf«, schreibt das Haus für Poesie.

Bereits im Dezember 2016 habe man der Hochschule mittgeteilt, sie möge von dem Vorhaben Abstand nehmen, dass Gedicht zu entfernen. Das ist nicht geschehen, weshalb das Haus für Poesie auch die Ausschreibung für eine Neugestaltung der Fassade oder eine mögliche Kontextualisierung des Gedichts ablehnt. Alle Überlegungen, wie die vier Strophen, die von einem Bewunderer der Frauen, Blumen und Straßen erzählen, erhalten bleiben könnten, würde das Haus aber konstruktiv begleiten. nd

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