Müllers Gipfel gegen das NOX

  • Jan Schroeder
  • Lesedauer: 2 Min.

Berliner Luft zu atmen ist langfristig wohl ähnlich schädlich wie zu viel Berliner Luft zu trinken. Weil Stickoxide (NOX) in der Luft im Gegensatz zum Pfefferminzlikör nun gar nicht berauschend sind, hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Mittwoch einen eigenen Berliner Dieselgipfel einberufen. Das Ziel: Fahrverbote für Dieselautos verhindern, die Luft sauberer machen und den Verkehr elektrifizieren. »Die so genannten Dieselgipfel im Kanzleramt waren in ihren Ergebnissen weder hinreichend noch nachhaltig«, sagte Müller. Es gehe darum, dem Ziel einer klimaneutralen Stadt 2050 näher zu kommen, so Müller.

Beim Treffen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren alle Teilnehmer sich einig, dass in Zukunft mehr Fahrräder sowie Elekto- und Hybridfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein sollen. Konkrete Beschlüsse wurden nicht gefällt. »Wir gehen jetzt in eine Arbeitsphase«, sagte Müller.

Mit kleinen Maßnahmen wie Subventionen für die Umrüstung von Taxis oder Pflegeautos könne man schon viel Schadstoffe in der Luft reduzieren, so Müller. Dabei sollen Berlins Unternehmen helfen. Wenn die Stadt nicht schnell die Luftqualität verbessert, könnte ein generelles Fahrverbot für Dieselautos drohen. Um das zu verhindern, will Müller im Notfall mehr Tempo-30-Zonen einrichten lassen. Laut Messungen der Senatsverwaltung wurden im Juni die NOX-Grenzwerte an allen Messstellen in der Innenstadt überschritten - teilweise um das Dreifache des zulässigen Werts.

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