Kriegsverheißender Kurs

Roland Etzel sieht mit der konfrontativen Iran-Politik der USA Europa gefordert

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Weltfrieden ist am Wochenende ein Stück unsicherer geworden, und das hat mit Trumps anti-iranischen Tiraden zu tun. Dass die Kontrolleure der Internationalen Atomenergie-Behörde den USA in Sachen Iran glatt widersprechen, wird vom US-Präsidenten einfach vom Tisch gewischt. Das verstört, und darüber wachsen die Wut weltweit und die Angst und die Ratlosigkeit.

Nun ist die Erfahrung, dass sich Trump gegenüber Fakten blind und taub stellt, wahrlich nichts Überraschendes mehr. Es ist im Gegenteil sogar ausgesprochen paradox, dass das, was der US-Präsident Teheran pauschal unterstellt, nämlich »Aggressionen und Terror weltweit«, vielmehr ein Charakteristikum der US-Politik nicht nur im Mittleren Osten ist.

So weit wollten die engsten NATO-Verbündeten der USA in ihrer Kritik sicherlich nicht gehen. Allerdings hatten Macron/May/Merkel vermutlich die Hoffnung und haben sie noch, dass sich Trump von ihrem gemeinsamen Appell zu einem weniger kriegsverheißenden Kurs bewegen lässt. Diese westeuropäische Dreierallianz ist durchaus neu und ein unfreiwilliges Produkt des Tobsüchtigen im Weißen Haus. Wie belastbar sie ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn Trump seine Emissäre aussendet, um die Alliierten auf Kurs zu bringen. Sie sollten nicht vergessen, dass ein Einknicken Europas den nächsten verheerenden Krieg in der Region erheblich näher bringt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.