Kritik von der falschen Seite

Tobias Riegel verurteilt die Angriffe auf den öffentlichen Rundfunk

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 1 Min.

Man kann an den öffentlich-rechtlichen Sendern sehr viel kritisieren: von der unverhohlenen Unterstützung des Kiewer Umsturzes 2014 über die jahrelange Verniedlichung islamistischer Terror-Söldner als syrische »Freiheitskämpfer« bis hin zu einer unappetitlichen Regierungsnähe und einer eindeutigen (dem Staatsvertrag widersprechenden) Positionierung gegen die LINKE und für eine neoliberale Gesellschaftsordnung.

Diese Kritik ist im Übrigen vor allem eine linke, und ihre aggressive Einordnung als rechts ist in weiten Teilen eine Verteidigungsstrategie, die die Öffentlichen ebenso anwenden wie die privaten Medienkonzerne.

Diesen sehr berechtigten inhaltlichen Kritikpunkten zum Trotz muss man in diesen Tagen aber das wichtige Prinzip eines üppig ausgestatteten öffentlichen Rundfunks vehement verteidigen - gegen eine intensive Kampagne von Privatmedien und konservativen Politikern.

Diese schaurige Koalition möchte vor einer für die Öffentlichen wichtigen Ministerpräsidentenkonferenz noch schnell Stimmung machen gegen das (prinzipiell) gute Modell aus ARD und ZDF: Die Politiker, weil sich mancher ein leichter zu kontrollierendes zentrales ZDF (ohne ARD) als Verlautbarungsmedium wünscht.

Die privaten Medienkonzerne, weil sie materielle Interessen haben und weil sie ebenfalls die Deutungshoheit über die gesellschaftlichen Debatten lieber keiner Organisationsform überlassen wollen, die (zumindest auf dem Papier) einer demokratischen Kontrolle unterworfen ist.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.