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Studierende protestieren an Universitäten
Hilfskräfte im Arbeitskampf für einen Tarifvertrag / Seit 2001 keine Lohnerhöhung mehr
»Herzlich willkommen an der Humboldt-Universität« steht an der Wand hinter der Bühne. Rund 500 Erstsemester füllten am Montagnachmittag am ersten Tag des neuen Semesters das Audimax der Berliner Humboldt-Universität (HU). Eine Cellistin und ein Xylofonist spielen »Michelle« von den Beatles.
Im Anschluss soll HU-Präsidentin Sabine Kunst die neuen Studierenden begrüßen. Aber das Programm wird unterbrochen. »Tarifvertrag - jetzt!«, hallt es aus dem Publikum. Luftballons und Flugblätter fallen vom Balkon. Rund 20 studentische Beschäftigte gehen nach vorne und rufen: »Ohne uns läuft hier nix - gebt uns unsere Kohle fix!«
Die rund 8000 Hilfskräfte an den Berliner Universitäten befinden sich im Arbeitskampf. Seit 2001 haben sie keine Lohnerhöhung mehr bekommen - ihr Weihnachtsgeld wurde sogar gestrichen. Laut Gesetz sollen sie nur Aufgaben übernehmen, die Lehre und Forschung unterstützen. Tatsächlich arbeiten sie auch in der Verwaltung oder in Bibliotheken. Laut Gewerkschaftsaktivist Yunus Özgür werden sogar feste Stellen gestrichen und mit Hilfskräften ersetzt, um Geld zu sparen.
Jetzt kämpfen die arbeitenden Studenten für einen neuen Tarifvertrag, den sogenannten TV Stud III. Die Proteste zu Semesterbeginn könnten nur der Auftakt gewesen sein. Seit Monaten verhandelt eine Tarifkommission der Gewerkschaften ver.di und GEW mit den Hochschulen. Dabei haben sich die Angebote der Arbeitgeber sogar verschlechtert, heißt es. Ab dem 1. Januar 2018 ist deshalb auch mit Streiks zu rechnen. Für diesen Fall bitten die Beschäftigten die neuen Studierenden vor allem um eines: ihre Solidarität.
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