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Oper für Obdach

  • Lesedauer: 2 Min.

Am 3. November soll die Kunst-Performance »Oper für Obdach« vier Mal öffentlich und kostenlos im Gebäude des Hauptbahnhofs aufgeführt werden. Die etwa 30-minütige Kurzfassung des als »Oper für Obdach« inszenierten Liederzyklus »Winterreise« des Komponisten Franz Schubert soll auf die zunehmend dramatische Situation von obdachlosen Menschen in Berlin und Deutschland aufmerksam machen und zur Beteiligung an Hilfsprogrammen und Lösungen motivieren. Die Künstler wollen den Zuschauern vermitteln, was mit einem Menschen geschieht, wenn er, von anderen ausgegrenzt, nur noch sich selbst und seiner Einsamkeit ohne Schutz ausgesetzt ist - »frierend, ausgestoßen, krank, zwischen Depression und Illusion schwankend, aber manchmal mit einem Rest von Hoffnung«.

Partner der Aktion ist neben der Deutsche Bahn Stiftung und der Berliner Stadtmission auch Opernsänger Christoph von Weitzel. »Es ist mir ein großes Anliegen, dass Kunst relevant wird und sie als Instrument zur Anregung von Bewusstseinsprozessen und gesellschaftlichen Veränderungen wirken zu lassen«, betont Weitzel.

Nach den Aufführungen wird es jeweils ein kurzes Interview mit Vertretern der Deutschen Bahn Stiftung, der Berliner Stadtmission, den Künstlern und Guido, einem ehemaligen Obdachlosen, geben. Die Lieder der »Winterreise« werden durch wenige kurze Texte aus der Bibel aufgegriffen und weitergeführt. »Sie teilen diese Lebenserfahrung und verstärken bei den Zuschauern Betroffenheit und im Idealfall lösen sie Handlungsimpulse aus«, hoffen die Verantwortlichen. nd

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