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Heinrich-Böll-Stiftung: AfD wird Arbeit verändern
Landesstiftung Mecklenburg-Vorpommern stellt fest, dass Rechtsaußen-Partei immer größeren Raum bei Veranstaltungen einnimmt
Rostock. Das Erstarken der AfD wird nach Ansicht der Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) in Mecklenburg-Vorpommern die Arbeit der parteinahen Stiftungen in den kommenden Jahren spürbar verändern. »Wir machen die Beobachtung, dass das Thema in unseren Veranstaltungen einen immer größeren Raum einnimmt«, sagte HBS-Geschäftsführerin Susan Schulz vor dem 20. Geburtstag am kommenden Wochenende.
Noch vor wenigen Jahren, als es bei dieser Partei nur um das Thema Zukunft des Euro ging, sei die Dimension des aufstrebenden Rechtspopulismus kaum erkennbar gewesen. »Aber seit der Flüchtlingskrise ist klar, das ist ein Riesenthema.« In diesem Zusammenhang habe sich auch die Gesprächskultur verändert.
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Eine der wesentlichen Aufgaben der Böll-Stiftung ist nach Ansicht von Schulz, mit ihren Veranstaltungen den Menschen im Land ein Forum für den politischen Austausch untereinander zu bieten. Die Menschen können zwar die Diskussionen im Fernsehen verfolgen, bei den Abenden der Böll-Stiftung wie auch der anderen Stiftungen könnten sie mitdiskutieren und sich aktiv einbringen und somit auch an der politischen Willensbildung teilhaben. »Wir geben den Raum zur Debatte«, betonte Schulz.
Dabei sei es für eine kleine Stiftung mit gerade zwei Mitarbeitern schwierig, im ländlichen Raum im notwendigen Umfang Veranstaltungen anzubieten. Doch habe sich die Heinrich-Böll-Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern mit den Schwerpunkt Klima- und Umweltschutz ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.
Besondere Aufmerksamkeit bekam die Stiftung auch für die Broschüre »Braune Ökologen«, die zusammen mit der evangelischen Akademie entstanden ist. Darin geht es um völkische Siedler im Nordosten. Es sei ihr Ziel, an diesen Themen dranzubleiben und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen die Diskussion voranzutreiben.
Dies sieht auch der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt, genauso. »Die politische Bildungsarbeit lebt von der Pluralität der Angebote, da sind die parteinahen Stiftungen wichtige Partner.« Dank der Stiftungsarbeit seit der politischen Wende sei auch viel Expertise und Wissen im Land vorhanden. Auch sei allen Stiftungen klar, dass sie nicht dafür da sind, ausnahmslos Parteimeinungen zu transportieren. dpa/nd
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