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Runter von den Stunden
Ines Wallrodt zur Tarifrunde der IG Metall
Es ist höchste Zeit, dass die Beschäftigten einer wichtigen Branche den Kampf um die Arbeitszeit wieder aufnehmen. Denn die Gründe dafür sind nicht nur in der Metall- und Elektroindustrie hinlänglich bekannt: ständige Überstunden und Hetze, um Kinder, Pflege und Job unter einen Hut zu kriegen, Arbeit in Schicht, am Wochenende und am Abend oder einfach nur zu wenig Zeit für weitere schöne Dinge des Lebens. Mit ihrem Ruf nach kürzeren Arbeitszeiten spricht die IG Metall daher nicht nur für die eigenen Beschäftigten. Zugleich stemmt sie sich damit gegen den wachsenden Druck, die Arbeit nach Gusto der Arbeitgeber auszudehnen.
Die Wahloption für 28 Stunden ist eine gute Idee, um den verschiedenen Bedürfnissen in der Belegschaft gerecht zu werden. In der Umsetzung kommt es auf den Personalausgleich an - damit nicht die verbleibenden Kollegen die Doofen sind. Mit dem geforderten Rückkehrrecht beweist die IG Metall Stärke, ist dieser Anspruch doch von der Union in der Großen Koalition gerade erst beerdigt worden. Keine Antwort geben die Tarifforderungen dagegen auf das Problem, dass viele schon froh wären, überhaupt einmal nach den vereinbarten 35 Stunden nach Hause gehen zu können.
Den Arbeitgebern wiederum, die über fehlende Fachkräfte zum Ausgleich jammern, möchte man zurufen: Seid doch mal ein bisschen flexibel! Qualifiziert und bildet aus! Es gibt nicht mehr so viele Arbeitslose, aber prekär Beschäftigte gibt es genug.
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