Runter von den Stunden

Ines Wallrodt zur Tarifrunde der IG Metall

Es ist höchste Zeit, dass die Beschäftigten einer wichtigen Branche den Kampf um die Arbeitszeit wieder aufnehmen. Denn die Gründe dafür sind nicht nur in der Metall- und Elektroindustrie hinlänglich bekannt: ständige Überstunden und Hetze, um Kinder, Pflege und Job unter einen Hut zu kriegen, Arbeit in Schicht, am Wochenende und am Abend oder einfach nur zu wenig Zeit für weitere schöne Dinge des Lebens. Mit ihrem Ruf nach kürzeren Arbeitszeiten spricht die IG Metall daher nicht nur für die eigenen Beschäftigten. Zugleich stemmt sie sich damit gegen den wachsenden Druck, die Arbeit nach Gusto der Arbeitgeber auszudehnen.

Die Wahloption für 28 Stunden ist eine gute Idee, um den verschiedenen Bedürfnissen in der Belegschaft gerecht zu werden. In der Umsetzung kommt es auf den Personalausgleich an - damit nicht die verbleibenden Kollegen die Doofen sind. Mit dem geforderten Rückkehrrecht beweist die IG Metall Stärke, ist dieser Anspruch doch von der Union in der Großen Koalition gerade erst beerdigt worden. Keine Antwort geben die Tarifforderungen dagegen auf das Problem, dass viele schon froh wären, überhaupt einmal nach den vereinbarten 35 Stunden nach Hause gehen zu können.

Den Arbeitgebern wiederum, die über fehlende Fachkräfte zum Ausgleich jammern, möchte man zurufen: Seid doch mal ein bisschen flexibel! Qualifiziert und bildet aus! Es gibt nicht mehr so viele Arbeitslose, aber prekär Beschäftigte gibt es genug.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -