Helfer brauchen Hilfe
Seniorenbüros fordern mehr finanzielle Unterstützung von der Politik
Osnabrück. Die rund 440 Seniorenbüros in Deutschland fordern von der Politik eine bessere finanzielle Ausstattung. In der heutigen Gesellschaft würden die Menschen immer älter, immer mehr Menschen lebten in Einpersonen-Haushalten, Vereinsamung und Armut im Alter nähmen zu, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS), Sabine Hantzko. Das sei eine große Herausforderung für die Seniorenbüros.
Diese unterstützten alte Menschen, damit sie möglichst lange selbstbestimmt leben könnten. Damit die Büros weiterhin gute Hilfe leisten könnten, bräuchten sie bessere und verlässliche Rahmenbedingungen, betonte Hantzko am Rande einer Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft. Rund 120 Teilnehmer von Einrichtungen aus dem ganzen Bundesgebiet beraten in Osnabrück noch bis Dienstag unter dem Titel »Selbstbestimmt und engagiert älter werden«.
Es werde vor allem für ältere Menschen mit Beeinträchtigungen immer schwerer, selbstbestimmt zu leben, sagte Hantzkos. Erschwerend hinzu kämen Hürden wie etwa Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Medien oder eine nicht gut ausgebaute Infrastruktur auf dem Land. »Wenn jemand den Weg zur Bank nicht mehr schafft, benötigt er Unterstützung. Manchmal kann durch nachbarschaftliche Hilfe sogar eine rechtliche Betreuung vermieden werden.«
Seniorenbüros setzten sich in den Kommunen für ein gutes Altern und die Teilhabe alter Menschen ein. Sie bauten Nachbarschaftshilfen auf, organisierten Patenschaften für Geflüchtete, initiierten und unterstützten Ehrenamts-Projekte, und vernetzten mit Vereinen, Unternehmen und Kommunen. Die Expertin forderte Firmen auf, älter werdenden Mitarbeitenden ein freiwilliges Engagement zu erleichtern. »Sie sollten ihr Recht auf Freistellung für ein Ehrenamt nicht einfordern müssen. Die Unternehmen sollten von sich aus Projekte in diesem Bereich initiieren, um Älteren den Aufbau einer neuen Lebensperspektive zu erleichtern.«
Die Seniorenbüros wollten künftig verstärkt auf benachteiligte Gruppen, wie ältere Frauen mit geringem Einkommen oder Menschen mit Migrationsgeschichte zugehen, betonte Hantzko. Dazu bedürfe es einer besseren personellen Ausstattung und einer finanziellen Unterstützung für die Engagierten. epd/nd
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