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- Neue Parteispitze der AfD
Durchmarsch der völkisch Nationalen
Robert D. Meyer über die Wahl des neuen AfD-Bundesvorstandes
Mit jedem weiteren Bundesparteitag lässt sich der fortschreitende Häutungsprozess der AfD beobachten: Mag sein, dass die Partei kurz nach ihrer Gründung 2013 noch von Vertretern dominiert wurde, die in der politischen Verortung als »gemäßigte« Politiker rechts der Union als Teil des demokratischen Spektrums durchgingen. Doch was sich vor zwei Jahren in Essen, vergangenes Frühjahr in Köln und nun auch in Hannover noch einmal deutlich zeigte, ist der Durchmarsch der völkisch Nationalen.
Dass jene Rechtsradikalen mit einer fast völlig unbekannten Kandidatin knapp die Hälfte der Delegierten hinter sich vereinen konnten, um so einen ungeliebten Möchtegern-Vorsitzenden Pazderski zu verhindern, spricht für sich. Sowohl Parteiübervater Alexander Gauland als auch Jörg Meuthen, die nun gemeinsam die AfD führen, hielten bisher stets schützend ihre Hände über die Höckes und Poggenburgs, wenn denen politisches Ungemach drohte. Daran wird sich nichts ändern. Durch die neue Doppelspitze genießen die Völkischen uneingeschränkte Narrenfreiheit.
Insofern konnte der Parteitag für sie kaum besser laufen. Mag aufgrund dieser Entwicklung in den folgenden Wochen noch der eine oder andere Vertreter jenes Lagers, das für eine rasche Regierungsfähigkeit eintritt, aus Frust der AfD den Rücken kehren – es wird der Partei nicht schaden.
Ihre Reise hin zu einer durch Rechtsradikale dominierten Kraft war absehbar. Die Wahlerfolge und die Etablierung der AfD verhinderte dies nicht. Das ist die eigentliche, bittere Erkenntnis.
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