Die Links-Grüne
Personalie
Spannung und Abwechslung wird die neue isländische Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir zur Genüge bekommen: In der kommenden Legislaturperiode soll sie mit einer Koalition regieren, die neben ihrer Links-Grünen-Bewegung auch die bäuerliche Fortschrittspartei und die konservative Unabhängigkeitspartei umfasst.
Jakobsdóttir begann ihre politische Karriere in der Links-Grünen Jugendbewegung, war deren Vorsitzende und ist seit 2013 Parteivorsitzende der Mutterpartei. Sie ist bereits seit zehn Jahren Parlamentsabgeordnete und bekleidete zwischen 2009 und 2013 in der Mitte-Links-Regierung von Jóhanna Sigurðardóttir Ministerposten für Bildung, Wissenschaft, Kultur und nordische Zusammenarbeit. Darüber hinaus war sie Mitglied in so verschiedenen Parlamentsausschüssen wie Bildung, Steuern und Umwelt und hat an Verhandlungen mit der EU und EFTA (Europäische Freihandelszone) teilgenommen. Politische Erfahrung und Kontakte hat die 41-jährige Mutter von drei Kindern damit reichlich, um in der relativ unstabilen isländischen Politik die Führung übernehmen zu können. In ihrer Regierung ist eine Reihe Berufspolitiker als Minister vertreten, so ihr Vorgänger Bjarni Benediktsson, die es unter Kontrolle zu halten gilt.
Vor ihrer politischen Karriere schien Katrín Jakobsdóttirs Laufbahn vorgezeichnet. Aus einer Familie mit reichhaltigen akademischen Traditionen stammend, wurde sie Magistra der isländischen und französischen Sprache an der Universität Reykjavik. Ihre Abschlussarbeit beschäftigte sich mit isländischer Kriminalliteratur. Spannung anderer Art suchte sie in Videoauftritten mit der isländischen Rockband Bang Gang und Nebenrollen in isländischen Filmen wie »Gefängniswache« und der Verfilmung der Njals-Saga, die eine zentrale Rolle in der isländischen Mittelalterliteratur einnimmt. Über mehrere Jahre hinweg arbeitete sie darüber hinaus als freie Mitarbeiterin für das isländische Fernsehen, beispielsweise als Programmplanerin und Moderatorin von Fernsehsendungen im Bildungsbereich.
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