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Neonazi wegen Körperverletzung angeklagt
Rechtsradikaler soll 15-jährigen Afghanen in der Bahn verprügelt und dabei gerufen haben: »Euch hätte man früher vergast«
Zwickau. Sechs Wochen nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft Zwickau Anklage gegen einen Rechtsradikalen erhoben, der in der Vogtlandbahn einen jungen Afghanen mit Naziparolen beschimpft und krankenhausreif geprügelt haben soll.
Die Anklage wirft dem 32-Jährigen neben gefährlicher Körperverletzung das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung vor. Er sitzt in Untersuchungshaft und soll sich vor dem Amtsgericht Zwickau verantworten.
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte Mitte Oktober in der Bahn zu seinem erst 15 Jahre alten Opfer gesagt: »Euch hätte man früher vergast, verpisst euch aus unserem Land, redet gefälligst deutsch, ihr seid hier in Deutschland, du Hurensohn!« Außerdem soll der betrunkene Neonazi den Hitlergruß gezeigt sowie »Sieg Heil!« und »Heil Hitler« gerufen haben.
Als der Jugendliche - vor Schlägen fliehend - am Haltepunkt Jocketa aus der Bahn ausgestiegen sei, habe der 32-Jährige ihn weiter verfolgt, über ein Geländer gestoßen und auch noch auf dem Dach eines darunter liegenden Carports, auf das der Afghane gestürzt war, auf ihn eingeschlagen. Der 15-Jährige musste stationär im Krankenhaus behandelt werden und leidet laut Staatsanwaltschaft noch immer an einer posttraumatischen Belastungsstörung mit schweren Angstzuständen. dpa/nd
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