Wenn Niki Niki will

Kurt Stenger über die Luftfahrt-Ambitionen von Niki Lauda

Klappern gehört zum Geschäft - darauf versteht sich der österreichische Unternehmer Niki Lauda normalerweise blendend. Im hoch profitablen Autorennsport ist der Anteilseigner des Mercedes-Teams nicht zuletzt dank seiner Mediensprecherfahrung eine große Nummer, und auch bei seinen unternehmerischen Erfolgen in der Luftfahrt vor vielen Jahren war es für ihn sehr hilfreich, gut mit der Lufthansa und Air Berlin zu können. Doch die jetzt lautstark geäußerte Kritik an der Lufthansa mutet angesichts der Marktmacht der Kranich-Airline doch wie ein unbedeutendes Kläffen an.

Die Lufthansa scheint, auch dank der Unterstützung der Bundesregierung, das - abzüglich der Forderungen der Kartellwächter - Maximale aus dem Absturz der einstigen deutschen Nummer zwei, Air Berlin, herauszuholen. Überbrückungshilfen für einen von einem neuen Eigentümer übernommenen Mini-Konkurrenten Niki gehören da natürlich nicht dazu. Die Landerechte und Flugzeuge möchte sie selbst haben; und viele der arbeitslosen Piloten scheinen schon den Wechsel zur österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines vorzubereiten. Eine Niki-Übernahme bedeutet also, sehr viel Geld vorfinanzieren zu müssen in der ganz vagen Hoffnung, irgendwann später wieder einen Flugbetrieb aufzunehmen, der nicht defizitär sein sollte. Da kann der Formel-1-Promi Niki Lauda schimpfen, so viel er will.

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