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20.000 Euro Strafe für rassistische Gesänge im Stadion
Italienisches Sportgericht verurteilt Erstligist Hellas Verona zu hoher Geldstrafe und droht mit einem Geisterspiel
Wegen rassistischer Fangesänge ist der italienische Fußball-Erstligist Hellas Verona zu einer Strafe von 20.000 Euro verurteilt worden. Während des Spiels gegen Juventus Turin am vergangenen Samstag hatten Verona-Anhänger den französischen Spieler Blaise Matuidi beleidigt. Juventus gewann die Partie mit 3:1.
Die rassistischen Chöre kamen zu Beginn der ersten Halbzeit aus der Südkurve von Hellas, in der sich 3800 der insgesamt 6400 Zuschauer versammelten, und dauerten nach Angaben des Sportgerichts ca. zehn Sekunden an. Da die rassistischen Äußerungen überall im Stadion zu hören waren, sei nach den Statuten der italienischen Sportgerichtsbarkeit ein Ausschluss der Fans in der Curva Sud fällig. Es handelte sich jedoch um den ersten Vorfall dieser Art in der laufenden Saison. Mit diesem Argument wurde das Geisterspiel zur Bewährung ausgesetzt.
Sollte es in der laufenden Serie-A-Saison ein weiteres vergleichbares Vergehen geben, droht dem Club ein Spiel ohne Zuschauer und eine weitere Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro. Bereits im August erhielt Hellas Verona eine Strafe in Höhe von 30.000 Euro, nachdem Fans beim Spiel gegen den SSC Napoli ausfällig wurden – damals allerdings nicht rassistisch.
Immer wieder fallen die Anhänger von Hellas Veronas mit rassistischen Chören vor allem gegenüber schwarzen Spielern auf. Auch der ehemalige italienische Nationalspieler Mario Balotelli hatte ihre Häme ertragen müssen. Verona gilt in Italien neben Lazio Rom als Hochburg für rechtsradikale Fußballfans. Die Behörden gehen von landesweit etwa 8000 rechtsextremen Ultras aus. Organisierte neofaschistische Fans haben auch Juventus, FC Turin, Inter und AS Rom.
Die Ultras von Hellas Verona machen aus ihrer Gesinnung keinen Hehl. Führende Gruppe ist die »Brigate Gialloblu« (blau-gelbe Brigaden), die sich 1971 mit Bezug zu Benito Mussolinis »Schwarzhemden« gründete. Beim jüngsten Südkurven-Fest am 1. Juli letzten Jahres huldigten sie Adolf Hitler. Verbindungen zwischen den Anführern der Gruppe und rechtsradikalen Parteien wie Forza Nuova oder Casa Pound sind offenkundig.
Der Verein wurde bereits in der Vergangenheit zu hohen Geldstrafen für die Entgleisungen seiner Anhänger verurteilt. Doch die Vereinsführung zeigte sich uneinsichtig bis überfordert: »Einen Farbigen kann ich wegen dieser Fans nicht holen«, erklärte der Präsident, Gianbattista Pastorello, in einem Fernsehinterview Anfang 2001.
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