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Die Grünen rücken beim Parteitag in Hannover hin zur bürgerlichen Mitte

  • Lesedauer: 2 Min.

Hannover. Das Ergebnis fiel deutlicher aus, als es viele erwartet hätten: 64 Prozent der Stimmen für die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock, 81 Prozent für den schleswig-holsteinischen Umweltminister Robert Habeck. Damit stimmten die 750 Delegierten beim Parteitag der Grünen in Hannover am Samstag erstmals seit vielen Jahren wieder für zwei Realpolitiker an der Spitze der Partei. Bisher hatten sich Linke und Realos die beiden Spitzenposten bis auf eine Ausnahme stets geteilt. Die niedersächsische Fraktionsvorsitzende Anja Piel, die sich auf dem jüngsten Kongress als Kandidatin des linken Flügels um den Frauenplatz in der Parteispitze beworben hatte, musste sich ihrer Konkurrentin Baerbock geschlagen geben. Die neue Spitze löst Cem Özdemir und Simone Peter ab.

»Die Grünen haben endgültig den linken Teil ihrer Geschichte hinter sich gelassen«, kommentierte der Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte. »Nun dominiert der Flügel, der frei von Überzeugungen ist und mit CDU/CSU und FDP kooperiert. Sie haben sich aus dem Mitte-Links-Lager verabschiedet.« Auch Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sprach via Twitter von einem schwarzen Tag für den linken Flügel der Grünen.

Baerbock sieht in dem Wahlergebnis jedoch nicht das Ende der Parteiflügel. »Das inhaltliche Ringen, das ja auch von den Flügeln kommt, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Partei«, sagte die Wahl-Brandenburgerin. Sie wolle die Arbeit an einem neuen Grundsatzprogramm der Grünen »ganz bewusst so gestalten, dass man nach außen sieht, die ringen wirklich um Inhalte, die streiten und diskutieren«. Habeck sagte, er sehe in der Partei eine neue Geschlossenheit. An den Debatten auf dem Parteitag habe man gemerkt, »dass die Partei gerade zusammenrückt, dass da was Neues passiert«. nd/Agenturen Seite 5

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