Gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt

Fachstelle Fair mieten - Fair wohnen hatte seit Gründung viele Anfragen

  • Lesedauer: 2 Min.

Im Frühjahr 2018 wird die Berliner Fachstelle Fair mieten - Fair wohnen einen Vorschlag für ein berlinweites Dokumentationssystem vorstellen und mit anderen, die Antidiskriminierungsberatung anbieten, diskutieren, so eine Pressemeldung der Fachstelle.

Ziel sei es, auf diese Weise sowohl eine bessere Grundlage für politisches und Verwaltungshandeln als auch eine Arbeitshilfe für andere Beratende anzubieten. Die Fachstelle wurde im Juli des vergangenen Jahres ins Leben gerufen. Das »neue deutschland« berichtete darüber. Nun meldete das Quartiersmanagement Berlin auf seiner Webseite, dass am 1. Fachtag »Fair mieten - Fair wohnen« im Januar mehr als 70 Teilnehmende aus der Beratungspraxis, aus Bezirks- und Senatsverwaltungen sowie dem Wohnungswesen miteinander ins Gespräch kamen.

Ein Arbeitsschwerpunkt der Fachstelle seien Weiterbildungen zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Informationen zum Weiterbildungsangebot 2018, für beratende Akteuren über die Wohnungswirtschaft bis hin zu Anwälten und Anwältinnen sollen in Kürze über die Internetseite www.fairmieten-fairwohnen.de zugänglich sein.

Zu den Unterstützungsangeboten der Fachstelle gehörten das Verfassen von Beschwerdebriefen, das Einbeziehen anderer Stellen, die Begleitung zu Wohnungsunternehmen und auch die Beistandschaft vor Gericht, wenn es darum geht, erst einmal überhaupt Mieter oder Mieterin zu werden. Die Beratung ist kostenlos und bei Bedarf mehrsprachig.

In den ersten sechs Monaten ihrer Tätigkeit hat die Fachstelle viele Beratungsanfragen erhalten. Den absoluten Schwerpunkt der Beratungen bildeten die Anfragen aufgrund der Benachteiligung bei der Wohnungssuche (36), gefolgt von Anfragen im Zusammenhang mit Diskriminierung im nachbarschaftlichen Miteinander (16). In über 50 Anfragen wurde wegen einer Benachteiligung aufgrund der ethnischen Herkunft Beratung aufgesucht, in fünf Fällen gab es wegen einer Behinderung und in zwei Fällen aus Gründen sexueller Orientierung Beratungsbedarf. Zweimal konnte nach der Intervention der Fachstelle eine Wohnung angemietet, ein Nachbarschaftsstreit sei gelöst werden. mwh

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