Der Baum ist tot, es lebe der Apfel!
Der Apfelbaum (Malus domestica) gehört zu der Gattung der Rosengewächse. Seine Blüte erfolgt im Frühjahr, noch bevor seine Blätter sich entfaltet haben. Je nach Sorte trägt der Apfelbaum im Sommer, meist jedoch erst im Herbst Früchte. Kommt im Frühjahr noch ein später Frost, dann erfrieren die Blüten und die Ernte fällt aus. Wenn man einen Apfelbaum gut hegt und pflegt, kann er 100 Jahre alt werden. In einigen Regionen Deutschlands soll es sogar Apfelbäume geben, die 120 Jahre alt sind. Sie wurden also zu einer Zeit gepflanzt, in der Deutschland noch keine Demokratie hatte und die SPD noch eine junge Partei war. Noch im hohen Alter kann ein Apfelbaum reichlich Früchte tragen. Bauern, die sich noch an die gute alte Zeit erinnern können, in der es noch keine Plantagen mit kleinwüchsigen, verkrüppelten Bäumen gab, die nach wenigen Jahren gefällt werden, berichten von Apfelbäumen, die kurz bevor sie abstarben, noch besonders viele Früchte trugen.
Vor wenigen Tagen beschloss die Führung der im Mai dieses Jahres 155 Jahre zählenden deutschen Sozialdemokratie den neuerlichen Eintritt in das Kabinett Merkel. In den kommenden Tagen und Wochen sollen die rund 460 000 SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen. Rund 25 000 Menschen sind erst kurz vor dieser Abstimmung der ältesten Partei Deutschlands beigetreten.
Die wundersame Früchtevermehrung bei alten Apfelbäumen ist ein Trick der Natur: Das, was in der Zeit vergeht, blüht noch einmal auf, um durch Vermehrung das Überleben der Art zu sichern. Auch wenn der alte Baum tot ist, lebt der Apfel weiter. jam Foto: imago/blickwinkel
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!