Nachlass als Schatz
Die Humboldt Universität übernimmt den Nachlass der Afrikareisenden und Autorin Erica de Bary (1907 - 2007). Sie sei eine gefragte Kennerin afrikanischer Kulturen im Nachkriegsdeutschland gewesen, teilte die Hochschule am Montag in Berlin mit. Der umfangreiche Nachlass der außergewöhnlichen Schriftstellerin und Übersetzerin sei jetzt zur weiteren wissenschaftlichen Forschung katalogisiert worden.
Zum Archiv gehören den Angaben zufolge unveröffentlichte Kurzgeschichten, Reisetagebücher, Gedichte und Übersetzungen sowie die Korrespondenz von Erica de Bary. Zudem umfasst der Nachlass zahlreiche Fotos aus Libyen und Madagaskar, Reisedokumente und Artikelsammlungen. Das Archiv biete interessante Forschungsmöglichkeiten für Germanisten und die Afrikawissenschaften.
Erica de Bary wurde den Angaben zufolge 1907 als Erika Kramer in Berlin-Charlottenburg geboren. Sie war zunächst als Übersetzerin afrikanischer Schriftsteller tätig. In den 1940er Jahren lebte sie während der deutschen Besatzung in Paris. Zu ihren Kontakten zählten auch afrikanische Autoren, die später als Politiker wichtige Funktionen im Dekolonisierungsprozess übernahmen. In Frankfurt am Main beherbergte de Bary später zahlreiche afrikanische Intellektuelle, Dissidenten und exilierte Dichter, wie beispielsweise den angolanischen Schriftsteller und Historiker Arlindo Barbeitos.
Von 1952 bis 1970 bereiste Erica de Bary den Angaben zufolge intensiv den afrikanischen Kontinent, insbesondere über viele Jahre die Oasen Rhat und Ghadames in Libyen. Auch wenn de Bary als Schriftstellerin nur eine begrenzte Bekanntheit erlangte, habe sie zu ihrer Zeit den Diskurs über Afrika mitgeprägt, teilte die Universität mit. epd
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