Warnstreiks bei der Post in fünf Bundesländern

  • Lesedauer: 2 Min.

Bonn. Im Tarifkonflikt bei der Post hat die Gewerkschaft ver.di am Donnerstag mit einem Warnstreik für die verspätete Zustellung von Briefen und Paketen gesorgt. Ver.di hatte in fünf Bundesländern rund 1500 Mitarbeiter der Post aufgerufen, vorübergehend die Arbeit niederzulegen und sich an Kundgebungen zu beteiligen. Aktionen gab es nach Gewerkschaftsangaben in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Post versicherte, sie werde eventuell verzögerte Sendungen schnellstmöglich zustellen. Paketzentren oder Briefzentren waren nicht von den Warnstreiks betroffen.

Ver.di fordert sechs Prozent mehr Geld für die rund 130 000 Tarifbeschäftigten in Deutschland, was der Post-Chefetage zu viel ist. In den vergangenen Wochen hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter dreimal getroffen und dabei keine Einigung erzielt. »Die von der Deutschen Post AG angedachte Nullrunde für dieses Jahr ist für uns vollkommen inakzeptabel«, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis laut Mitteilung. Für Freitag kündigte die Gewerkschaft weitere Aktionen an.

Die Post kritisierte die Warnstreiks als »unnötig«. Die bisherigen Verhandlungen seien sachlich und konstruktiv verlaufen, ein nächster Verhandlungstermin sei bereits für den 26. Februar vereinbart. Streikkundgebungen gab es unter anderem in München, Köln, Kaiserslautern und Neumünster. Der international tätige Bonner Konzern steht wirtschaftlich gesehen derzeit gut da. Wachstumsmotor ist der Online-Handel und das globale Expressgeschäft. Die Briefmenge schrumpft hingegen. Der Tarifvertrag von 2015 hatte zunächst ein Plus von 2 und später von 1,7 Prozent vorgesehen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.