PSA will bei Opel weiter kürzen
Autobauer kommt nicht aus den roten Zahlen
Paris. Opel kommt auch nach der Übernahme durch die französische Automobilgruppe PSA nicht aus den roten Zahlen: Die deutsche Traditionsmarke bescherte ihrer neuen Konzernmutter zwischen August und Dezember 2017 einen Verlust von 179 Millionen Euro, wie die Gruppe am Donnerstag am Konzernsitz in Rueil-Malmaison bei Paris mitteilte. PSA-Chef Carlos Tavares dringt deshalb auf weitere Kostensenkungen. Insgesamt konnte die Gruppe ihren Gewinn auf einen Rekord von 1,9 Milliarden Euro steigern.
Tavares sagte bei der Vorstellung der ersten Bilanz seit der Opel-Übernahme im August, er sei »sehr zuversichtlich«. So seien die Fixkosten bei Opel um 17 Prozent gesenkt worden. PSA um die Marken Peugeot und Citroën hatte Opel und Vauxhall im vergangenen August vom US-Konzern General Motors übernommen. Der Kaufpreis betrug 1,3 Milliarden Euro. Vor der Übernahme hatte Opel/Vauxhall im Geschäftsjahr 2016 ein Minus von gut 240 Millionen Euro eingefahren. Auf einen Monat umgerechnet liegen die Verluste seit der PSA-Übernahme damit fast doppelt so hoch wie davor.
Tavares erklärte, die Kosten in den deutschen Werken lägen deutlich höher als in den französischen »und die sind nicht die produktivsten in Europa«. Bis Ende des Jahres gilt für die mehr als 19 000 Mitarbeiter in den deutschen Werken eine Beschäftigungsgarantie. Zu möglichen Stellenstreichungen nach Ablauf dieser Frist äußerte sich der PSA-Chef nicht.
Insgesamt konnte die PSA-Gruppe ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz stieg dank der Opel-Übernahme um mehr als 20 Prozent auf 65,2 Milliarden Euro. Mit rund 3,6 Millionen verkauften Fahrzeugen bleibt PSA zweitgrößter französischer Autobauer hinter Renault.
Den Aktionären bietet PSA eine erhöhte Dividende von 0,53 Euro pro Aktie an, nach 0,48 Euro im Jahr zuvor. Die Mitarbeiter sollen eine Gewinnbeteiligung von mindestens 2400 Euro erhalten. Die französische Gewerkschaft CGT kritisierte, dass die Prämie den rund 10 000 Zeitarbeitern nicht zugute komme. Zudem verlangte die Gewerkschaft, die geplanten 2200 Stellenstreichungen bis Ende des Jahres zurückzunehmen. AFP/nd
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