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Demokraten siegen mitten in Trump-Land
Bei Nachwahl in Pennsylvania zeichnet sich Niederlage der US-Republikaner ab / Demokrat Lamb erklärt sich zum Sieger im Rennen um Sitz im US-Repräsentantenhaus
Washington. Bei der Nachwahl im US-Bundesstaat Pennsylvania zeichnet sich eine Schlappe der Republikaner in einer ihrer bisherigen Hochburgen ab. Nach Auszählung von gut 99 Prozent der Stimmen lag der Demokrat Conor Lamb am Dienstag (Ortszeit) im Rennen um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus mit hauchdünner Mehrheit vor dem republikanischen Kandidaten Rick Saccone.
Lamb erklärte sich vor seinen Anhängern zum Sieger, ohne das offizielle Endergebnis abzuwarten. »Es hat ein bisschen länger gedauert, als wir dachten, aber wir haben es geschafft«, sagte der 33-jährige frühere Bundesstaatsanwalt. Zuvor hatte Saccone gesagt, die Wahl sei noch nicht gelaufen. »Wir geben nicht auf«, rief der 60-jährige Republikaner seinen Anhängern zu und forderte sie auf, nach Hause zu gehen, ohne das Endergebnis der Nachwahl abzuwarten.
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, Lamb liege mit einem Stimmenanteil 49,8 Prozent derzeit 0,2 Prozentpunkte vor seinem republikanischen Widersacher Saccone. Ein Vertreter der Wahlbehörden sagte dem Sender, es müssten allerdings noch mehr als 3000 per Briefwahl abgegebene Stimmen aus zwei Wahlbezirken ausgezählt werden. Dies werde voraussichtlich mehrere Stunden lang dauern.
Für die Demokraten bedeutet die Wahl in Pennsylvanias 18. Wahlbezirk in jedem Fall einen Erfolg, da die Republikaner den Bezirk im Südwesten des Bundesstaates seit Jahren klar dominierten. »Für die Demokraten ist es ein Sieg, selbst wenn sie nicht gewinnen«, sagte der Politologe Kevan Yenerall von der Clarion University in Pennsylvania der Nachrichtenagentur AFP.
An den Mehrheitsverhältnissen im US-Repräsentantenhaus ändert die Nachwahl in Pennsylvania allerdings nichts. Dort haben die Republikaner mit 238 von 435 Sitzen eine deutliche Mehrheit.
Die Abstimmung in der ehemaligen Industrieregion und Arbeiterhochburg gilt allerdings als wichtiger Stimmungstest. Sollte der republikanische Kandidat Saccone tatsächlich verlieren, wäre das ein herber Dämpfer für Präsident Donald Trump und seine Partei. Die Demokraten sähen sich hingegen in ihren Hoffnungen bestärkt, bei den Kongresswahlen im November den Republikanern ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus entreißen zu können.
Trump hatte am Samstag mit einem Auftritt in Pennsylvania sein ganzes Gewicht für Saccone in die Waagschale geworfen. Bei der Präsidentschaftswahl im November 2016 hatte Trump in dem Wahlbezirk 20 Prozentpunkte mehr erhalten als die demokratische Kandidatin Hillary Clinton.
Um insbesondere die Wähler in der Arbeiterklasse nicht abzuschrecken, hatte es der demokratische Kandidat Lamb vor der Nachwahl vermieden, Trumps Kurs zu kritisieren. Stattdessen unterstützte Lamb die jüngst von Trump verhängten Strafzölle für Stahl und Aluminium und lehnte eine Verschärfung der Waffengesetze ab. AFP/nd
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