Werbung

Angst statt Innovation

Kurt Stenger über die nicht enden wollende Krise bei Opel

Rette sich, wer kann, scheint die Devise vieler Opelaner zu sein. Schnell noch bei den angebotenen Abfindungen zugreifen, bevor womöglich die Kündigung droht. Die anfängliche Erleichterung nach der Übernahme durch den französischen Autokonzern PSA war rasch der Ernüchterung gewichen, mittlerweile herrschen wieder Verunsicherung und Zukunftsangst vor. Auch die neue Mutter scheint Opel vorrangig als Sanierungsfall anzusehen, nicht als Expansionskandidaten, der mit Investitionen vorangebracht wird. Wie in einer solchen Atmosphäre der lang ersehnte Befreiungsschlag gelingen soll, bleibt Geheimnis des Managements.

Die frühere Konzernmutter General Motors wurde einst dafür gescholten, Opel von wichtigen Märkten fernzuhalten. Allerdings war die Strategie, dass sich die Konzernmarken nicht gegenseitig Konkurrenz machen, so schlecht nicht. Unter dem PSA-Dach tritt der interne Konkurrenzkampf nun offen zutage, zumal die Modellpalette von Opel, Peugeot und Citroën sehr ähnlich ist. Angesichts der zunehmenden globalen Überkapazitäten im Pkw-Bau ist nicht genug Platz für alle. Und dass PSA den Rotstift nicht zuerst in Frankreich ansetzt, darf niemanden überraschen.

Letztlich wird das weitere Schicksal von Opel davon abhängen, wie früh man die Umwälzung der Fahrzeugindustrie mit dem Ziel der Abgasvermeidung angehen wird. Stellenabbaugedankenspiele sind freilich der falsche Weg, denn: Angst essen Innovationsfähigkeit auf.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.