- Politik
- Löschung "extremistischer" Inhalte
Facebook löscht fast zwei Millionen Beiträge
Onlinekonzern lobt sich selbst: Im Durchschnitt seien »extremistische« Beiträge für weniger als eine Minute verfügbar
Menlo Park. Facebook geht nach eigenen Angaben härter gegen »extremistische« Inhalte vor: Im ersten Quartal 2018 löschte das weltgrößte Online-Netzwerk hunderttausende Beiträge mit Bezug zu den Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Al-Kaida. Insgesamt seien 1,9 Millionen Beiträge entfernt oder mit Warnhinweisen versehen worden - doppelt so viele wie im vorangehenden Quartal, teilte der Konzern am Montag (Ortszeit) mit. 99 Prozent davon wurden demnach nicht von Benutzern gemeldet, sondern von automatisierter Software und eigenen Prüfern entdeckt. Im Durchschnitt seien solche Beiträge für weniger als eine Minute auf der Plattform verfügbar, hieß es.
Zugleich veröffentlichte der Online-Dienst seine Definition von Terrorismus: »Jede Nichtregierungsorganisation, die vorsätzliche Gewalttaten gegen Personen oder Eigentum begeht, um eine zivile Bevölkerung, Regierung oder internationale Organisation einzuschüchtern, um ein politisches, religiöses oder ideologisches Ziel zu erreichen.« Regierungen hingegen dürften nach rechtlichem Verständnis unter bestimmten Umständen rechtmäßig Gewalt anwenden.
Mit dem Aufspüren der Beiträge befasst sich ein spezialisiertes Team. Laut Facebook ist die Gruppe seit Juni vergangenen Jahres von 150 auf 200 Mitarbeiter angewachsen, weitere sollen hinzukommen.
Anfang März hatte die Europäische Kommission neue Richtlinien zur Entfernung vermeintlich terroristischer und anderer illegaler Inhalte auf Facebook und anderen Online-Plattformen erlassen, um den Druck auf die Anbieter zu erhöhen. dpa/nd
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