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710 Menschen unter christlichem Schutz
Migrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche: Geflüchtete haben Angst vor Abschiebung nach dem Dublin-Abkommen
Halle. In Deutschland befinden sich laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Das berichtet Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) Aktuell am Donnerstag unter Berufung auf die Behörde. In Mitteldeutschland lebten die meisten Geflüchteten im Kirchenasyl in Sachsen-Anhalt. Dort waren es den Angaben zufolge Ende Februar 69 Menschen. In Thüringen seien es 56 und in Sachsen 33 Gefüchtete. Dabei handele es sich überwiegend um Asylbewerber, die entsprechend der Dublin-Verordnung in die Länder abgeschoben werden sollen, in denen sie erstmals Europa betreten haben.
Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche geht mit Stand Mitte April von derzeit 445 aktiven Kirchenasylen mit mindestens 674 Personen aus. Davon seien etwa 125 Kinder. 375 der Kirchenasyle sind sogenannte Dublin Fälle.
Die Migrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Petra Albert, sagte laut MDR, die Flüchtlinge hätten eine panische Angst, in das betroffene Land zurückkehren zu müssen. Hintergründe seien unter anderem die Unterkunftsbedingungen oder eine schlechte medizinische Versorgung dort.
Beim Kirchenasyl werden Geflüchtete ohne legalen Aufenthaltsstatus von Kirchengemeinden zeitlich befristet beherbergt. Ziel ist, in Härtefällen eine unmittelbar drohende Abschiebung in eine gefährliche oder sozial unzumutbare Situation zu verhindern und eine erneute Prüfung des Falles zu erreichen. Der Aufenthaltsort der Flüchtlinge wird den Behörden gemeldet. epd/nd
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