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  • SIPRI-Bericht zu Rüstungsausgaben

China und die USA rüsten auf

Weltweite Militärausgaben steigen auf Höchstwert von 1,739 Billionen Dollar seit dem Kalten Krieg

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Stockholm. Die weltweiten Rüstungsausgaben sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Insgesamt wurden 1,739 Billionen Dollar für Rüstungsgüter ausgegeben, wie das in Stockholm ansässige Friedensforschungsinstitut SIPRI in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht bekannt gab. Im Vergleich zu 2016 war der Anstieg mit 1,1 Prozent zwar gering, verharrte aber auf hohem Niveau. Deutschland gab 44,3 Milliarden Dollar aus - das höchste Niveau seit 1999.

Die großen Trends: Chinas Rüstungsausgaben stiegen erneut an - eine Entwicklung, die seit nunmehr über zwei Jahrzehnten anhält. In Europa sanken die Ausgaben im Zwei-Jahresvergleich um 2,2 Prozent - vor allem begründet durch einen Rückgang russischer Investitionen. Russland investierte erstmals seit 1998 weniger in sein Militär.

Die USA bleiben mit Abstand Spitzenreiter. Mit 610 Milliarden Dollar macht allein das US-Militärbudget ein Drittel der weltweiten Rüstungsausgaben aus. Es lag um das 2,7-Fache über dem des Zweitplatzierten - China.

Nach 13 Jahren der Ausgabensteigerung von 1999 bis 2011 und gleichbleibenden Rüstungsausgaben in den Jahren 2012 bis 2016 wurden im Jahr 2017 weltweit erstmals wieder höhere Militärausgaben verzeichnet. Der SIPRI-Vorsitzende Jan Eliasson äußerte anlässlich der Vorstellung des Bericht »ernste Sorgen«: Die stetig hohen Rüstungsausgaben »unterminieren die Suche nach friedlichen Lösungen für Konflikte in aller Welt«.

2,2 Prozent des weltweiten BIP für Waffen ausgegeben

Im vergangenen Jahr machten Rüstungsausgaben 2,2 Prozent vom weltweiten Bruttosozialprodukt aus. Demnach trug jeder Mensch im globalen Schnitt einen Anteil von 230 Dollar (190 Euro) an Militärinvestitionen - von Land zu Land variiert die Belastung dabei enorm.

So war die Last nach in Saudi-Arabien mit (geschätzt) zehn Prozent des Bruttosozialprodukts am höchsten, in Japan mit 0,9 Prozent am geringsten. Deutschland lag bei 1,2 Prozent. Angesichts der von den USA befeuerten Debatte um höhere Militärausgaben der Nato-Staaten und der Forderung, dass alle das Zwei-Prozent-Ziel erreichen sollen, zeichnet sich hier bereits eine Steigerung ab.

Besonders forciert wurde der Anstieg der weltweiten Rüstungsausgaben in den vergangenen Jahren durch einen überproportional starken Zuwachs in den Regionen Asien und Nahost, wie SIPRI-Experte Nan Tian sagte.

Mit China (Rang 2, plus 5,6 Prozent), Saudi-Arabien (Rang 3, plus 9,2 Prozent) und Indien (Rang 5, plus 5,5 Prozent) finden sich allein drei Mächte aus diesen Regionen unter den ersten sechs auf der Sipri-Liste der 15 Länder mit den größten Rüstungsausgaben. Deutschland bleibt auf Platz neun.

»Auf globaler Ebene verschiebt sich das Gewicht der Rüstungsausgaben eindeutig weg von der euroatlantischen Region«, sagt Nan Tian. China gab 2017 228 Milliarden für sein Militär aus. Lag Pekings Anteil an den weltweiten Ausgaben 2008 bei 5,8 Prozent waren es 2017 bereits 13 Prozent.

Vor allem die Spannungen mit China haben in der Region Asien zu einem Anstieg geführt. Die Gesamtausgaben dort legten im Zehn-Jahresvergleich (zu 2008) um 59 Prozent zu.

Russland gab 20 Prozent weniger aus

Russlands Militärausgaben fielen 2017 um 20 Prozent hinter die des Vorjahres (66,3 Milliarden Dollar) zurück. Moskaus Militär-Budget ist durch die wirtschaftlichen Probleme des Landes beschnitten, sagt SIPRI-Experte Siemon Wezeman.

In Mittel- und Westeuropa werde Russland jedoch zunehmend als Bedrohung gesehen, daher seien die Rüstungsausgaben in Mitteleuropa um zwölf Prozent und in Westeuropa um 1,7 Prozent gestiegen. Viele dieser Länder sind NATO-Mitglieder. Polen verzeichnete in Mitteleuropa die höchste Ausgabensteigerung.

Die Rüstungsausgaben aller 29 NATO-Staaten beliefen sich 2017 auf rund 900 Milliarden Dollar – das waren 52 Prozent der Ausgaben weltweit. Europa allein hat einen Anteil von rund 20 Prozent an den weltweiten Ausgaben. Unter den Top 15 liegen aus der EU Frankreich (6) mit 57,8 Milliarden und Großbritannien (7) mit 47,2 Milliarden vor Deutschland. AFP/nd

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