Stürmische Zeiten
Personalie
US-Präsident Donald Trump soll seinen Anwalt Michael Cohen entschädigt haben, nachdem dieser vor der Wahl 2016 130 000 US-Dollar an Stormy Daniels gezahlt hatte. Das sagte Trumps Rechtsberater Rudy Giuliani am Mittwoch dem Sender Fox News. Daniels hatte 2006 nach eigener Aussage mit Trump geschlafen - kurz nachdem sein Sohn Barron geboren wurde. Trump bestreitet das.
Die Pornodarstellerin und -regisseurin Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, verheiratet ist und eine Tochter hat, bezeichnet die Summe als Schweigegeld. Die 39-Jährige zog im März vor Gericht, um die Abmachung zu kippen. Am Montag reichte sie zudem eine Verleumdungsklage gegen den US-Präsidenten ein. Anlass war ein Tweet Trumps, in dem er ihr vorwarf, «Fake-News» zu verbreiten. Er bezog sich auf eine von Cliffords Anwalt veröffentlichte Phantomzeichnung eines Mannes, der die in Louisiana geborene Schauspielerin vor Jahren bedroht haben soll, um sie zum Schweigen zu bringen. Die mehrfach ausgezeichnete Pornoregisseurin Clifford erwog 2010, gegen den Senator David Vitter in Louisiana für die Republikaner zu kandidieren, zog sich jedoch vorzeitig vom Wahlkampf zurück.
Stormy Daniels ist nicht die einzige Klägerin: Im März entschied ein New Yorker Gericht, dass Summer Zervos das Recht hat, den amtierenden US-Präsidenten wegen sexueller Belästigung zu verklagen. Er soll Zervos 2007 als Kandidatin bei seiner Fernsehshow «The Apprentice» sexuell belästigt haben. Schauspielerin Karen McDougal erhielt Mitte April das Recht, öffentlich über eine angebliche Affäre mit Donald Trump im Jahr 2006 zu sprechen, nachdem sie gegen ein Abkommen mit einem Medienunternehmen geklagt hatte, das ihr dies de facto verboten hatte.
Stormy Daniels, die für ihren Künstlernamen von Mötley Crüe inspiriert wurde, hat nun einen sogenannten «StormyStore» eingerichtet. Unter anderem lassen sich dort T-Shirts mit dem Spruch «Fake Boobs/p/p
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