Polit-Zirkus

Das 147. »Distel«-Programm

  • Walter Kaufmann
  • Lesedauer: 1 Min.

»Wenn Lachen die beste Medizin ist, dann ist ein guter Clown der beste Arzt.« In diesem Sinne erwiesen sich Dagmar Jaeger, Rüdiger Rudolph und Sebastian Wirnitzer als vorzügliche Mediziner. Sie hielten das Publikum bei Laune. Im »Zirkus Angela«, wie sich das 147. Programm des Kabarett-Theaters »Distel« nennt, stiegen die Lachsalven vom Beginn der Premiere bis zum Schluss hoch unters Dach. Und als das Duo Rudolph/Wirnitzer sich in ein Duo Obama/Trump verwandelte, wirbelten Absurditäten ins Auditorium, die weit eher aus einem Zirkus zu stammen schienen als aus der Welt der Politik: Trump der Clown und Obama der enttäuschende Hoffnungsträger!

Die Spiellaune der Jaeger, des Rudolph und des Wirnitzer offenbarte sich in der Art, wie sie von Szene zu Szene rasant die Farben (will sagen: Kostüme und Spielart) wechselten, wie sie bremsten und beschleunigten, dem Affen Zucker und den vielschichtigen, sehr unterschiedlichen Texten ihres Nummerprogramms einen Pfiff gaben, der begeisterte. Kurzum, in der Regie von Dominik Paetzholdt und auf der Grundlage des gewitzten, klug abgestimmten Ablaufs eines Buches von Jens Neutag war ein Kabarett vom Feinsten zu erleben.

Nächste Vorstellungen am 11., 12. und 14. bis 20. Mai im Kabarett-Theater »Distel«, Friedrichstr. 101, Mitte.

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