Erdbeben lässt das Vogtland wackeln

Anwohner spüren die Erschütterungen deutlich

  • Lesedauer: 2 Min.

Bad Elster. Das Vogtland ist am Montagabend von einem Erdbeben der Stärke 4,2 erschüttert worden. Das geht aus Daten des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam hervor. Das Epizentrum befand sich im Nordwesten Tschechiens, 20 Kilometer nördlich von Cheb. Es war der stärkste Ausschlag eines seit 10. Mai in der Grenzregion zwischen Sachsen, Tschechien und Bayern stattfindenden Schwarmbebens. Dabei treten in dichter zeitlicher Reihenfolge kleine Erdstöße im gleichen Herdgebiet auf. Über Schäden wurde nichts bekannt.

In der Erdbebenwarte im sächsischen Collm wurde das Beben mit einer Stärke von 4,1 registriert. Die Netzwerkmagnitude - ein Mittelwert aus Daten umliegender Messstationen - habe bei 3,8 gelegen, erklärte Petra Buchholz, technische Assistentin in Collm. Weil der Erdbebenherd in einer Tiefe von nur 6,7 Kilometern gelegen habe, seien die Erschütterungen dennoch deutlich zu spüren gewesen, so die Akademie der Wissenschaften in Prag.

Bei der Polizeidirektion Zwickau gingen keine Schadensmeldungen ein. Am Montagabend habe sich nur ein Anrufer gemeldet. »Ich habe Fernsehen geschaut und plötzlich gespürt, wie sich auf einmal das Sofa bewegt, außerdem war draußen ein Knall zu hören.«

Monique Windisch, Assistentin des Bürgermeisters von Bad Elster, kann sich an viele kleine Beben im Vogtland erinnern. »Normalerweise hört man ein dumpfes Grollen, so als würde ein Lkw näher kommen. Er fährt dann aber nicht am Haus vorbei, sondern gefühlt unter dem Haus hindurch.«

Schwarmbeben, die in rascher Folge die Erde erschüttern, sind typisch für das Vogtland. Die stärksten gab es Mitte der 1980er Jahre. Sie erreichten eine Stärke von 4,6, Schornsteine fielen ein. Da die letzten stärkeren Erschütterungen 2011, 2014 und 2017 auftraten, wurde ein Drei-Jahres-Rythmus angenommen. Die jetzigen Beben fallen so aus der Reihe. Laut Helmholtz Gemeinschaft waren die schwersten Beben der letzten 250 Jahre in Deutschland im Februar 1756 in Düren (NRW) und November 1911 in Albstadt (Württemberg) - mit Stärke 6,1. dpa/nd

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