Werbung
- Anzeige -

G20: Razzia gegen Linke

Polizei durchsucht neun Objekte in vier Ländern

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Mit Polizeieinsätzen in vier europäischen Ländern hat die Hamburger Sonderkommission ihre Ermittlungen zur Gewalt um den G20-Gipfel ausgeweitet. In Spanien, Italien, Frankreich und der Schweiz seien am Dienstag Verdächtige befragt sowie Wohnungen und linke Szenetreffs durchsucht worden, teilte die Polizei mit. Hamburgs Polizeipräsident Ralf Meyer sprach von einem »ersten wichtigen Schritt zur Ermittlung von Personen, die während des G20-Gipfels schwere Straftaten begingen«. Von der grenzübergreifenden Aktion sollte nach Meyers Angaben ein Signal ausgehen: Die Gewalttäter müssten damit rechnen, dass »nicht alles im Dunkeln« bleibe, sagte der Polizeipräsident dem NDR. »Der Arm des Justizwesens reicht bis nach Italien, Frankreich, der Schweiz oder nach Spanien.«

In der spanischen Hauptstadt Madrid durchsuchten die Fahnder nach Angaben des Innenministeriums drei Gebäude. Bei zwei Gebäuden handele es sich um besetzte Häuser. Bei den Ermittlungen seien drei spanische Männer identifiziert worden, die am Rande des G20-Gipfels in Hamburg »beträchtliche Sachschäden« verursacht hätten und an »gewaltsamen Aktionen gegen Polizisten« beteiligt gewesen seien, erklärte das Ministerium in Madrid.

Im schweizerischen Kanton Aargau befragte die Staatsanwaltschaft einen 27-jährigen Verdächtigen, wie die Agentur SDA berichtete. Bei der Befragung des Schweizers seien zwei Polizeibeamte aus Hamburg dabei gewesen. Auf Bitten aus Hamburg seien in der Ortschaft Bremgarten zwei Liegenschaften durchsucht worden.

In Frankreich fahndeten Ermittler nach Angaben der Hamburger Polizei nach einem Tatverdächtigen, der an den Ausschreitungen auf der Elbchaussee beteiligt gewesen soll. Dort waren unter anderem zahlreiche Autos in Brand gesteckt worden.

In Italien durchsuchte die Polizei nach NDR-Informationen mehrere Objekte - unter ihnen die Wohnung eines Mannes, der bereits in Hamburg wegen eines Angriffs auf Polizeibeamte verurteilt worden war. Inzwischen gingen die Ermittler auch davon aus, dass er auch an den Krawallen auf der Elbchaussee beteiligt war. Die Sonderkommission »Schwarzer Block« der Hamburger Polizei wertete nach Behördenangaben vor den Einsätzen Videos aus, die die Verdächtigen mit den Krawallen an der Elbchaussee in Verbindung brachten. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.