Verpöbelt
»Roseanne« abgesetzt
Nach einem rassistischen Twitter-Kommentar der US-Schauspielerin Roseanne Barr hat der TV-Sender ABC ihre neu aufgelegte Show abgesetzt. »Roseannes Twitter-Mitteilung ist abscheulich, abstoßend und stimmt nicht mit unseren Werten überein, und wir haben entschieden, ihre Show abzusetzen«, wurde Channing Dungey, Präsidentin von ABC Entertainment, am Dienstag in einer Mitteilung zitiert. Viele Branchenkollegen reagierten empört auf den Tweet der Komikerin. Barr hatte per Twitter die Afroamerikanerin Valerie Jarrett, einst Beraterin des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, als Baby der »Muslimbruderschaft und Planet der Affen« beleidigt. Danach löschte sie den Tweet und entschuldigte sich bei Jarrett und »allen Amerikanern«. »Es tut mir wirklich leid, dass ich einen schlechten Witz über ihre Politik und ihr Aussehen gemacht habe. Ich hätte es besser wissen sollen. Vergebt mir, mein Witz war schlechter Geschmack.« Barr hatte in der Vergangenheit immer wieder ihre Unterstützung für Donald Trump betont, Obamas Nachfolger im Weißen Haus.
Kollegen wie Patricia Arquette und Don Cheadle reagierten empört. Auch Barrs Ex-Mann, der Schauspieler Tom Arnold, zeigte sich entsetzt und lobte zugleich die rasche Reaktion des Senders, die Serie abzusetzen. Auch Schauspieler und Mitarbeiter der Serie distanzierten sich per Twitter von Barr. »Es ist unglaublich traurig und schwierig für uns alle, denn wir haben eine Show geschaffen, an die wir glauben, auf die wir stolz sind und die die Zuschauer lieben - eine Show, die anders ist als die Meinungen und Wörter eines Mitglieds der Besetzung«, schrieb Schauspielerin Sara Gilbert. dpa/nd Personalie Seite 4
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