Monsanto ist Geschichte
Bayer-Konzern schließt Megafusion ab
Frankfurt am Main. Der Chemieriese Bayer hat am Donnerstag die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto abgeschlossen. Die Monsanto-Anteilseigner seien mit 128 Dollar (rund 108 Euro) pro Aktie ausbezahlt worden und Bayer sei nun «alleiniger Eigentümer der Monsanto Company». Durch das Geschäft im Wert von rund 56 Milliarden Euro steigt der Konzern zum weltgrößten Anbieter von Pestiziden und Saatgut auf. Den Namen «Monsanto» schafft Bayer ab. Um die Zusage der Kartellbehörden zu bekommen, hatte sich Bayer zuvor von Teilen seines eigenen Saatgutgeschäfts getrennt. Um die Übernahme zu stemmen, verkaufte der Konzern weitere Geschäftsteile, gab Anleihen heraus und kündigte eine Kapitalerhöhung an. Deshalb stuften Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit des Konzerns leicht ab.
«Jetzt sind wir als Bauern und Verbraucher gefragt, um konzernunabhängiges Saatgut zu erhalten und zu stärken», erklärte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Bayer katapultiere sich «auf die Nummer eins der Agrargiganten mit einem Marktanteil von rund 27 Prozent bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie 25 Prozent bei den bisher erteilten Patenten auf Pflanzen. Für Bauern drohten Preisdiktate, eine noch geringere Sortenauswahl und eine verschärfte Patentsituation. Die AbL forderte einen staatlichen Fonds, der Züchtungsprojekte fördern solle. Es solle Saatgut entwickelt werden, das widerstandsfähig, gentechnikfrei und anpassungsfähig sei. AFP/nd
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