Monsanto ist Geschichte

Bayer-Konzern schließt Megafusion ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Der Chemieriese Bayer hat am Donnerstag die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto abgeschlossen. Die Monsanto-Anteilseigner seien mit 128 Dollar (rund 108 Euro) pro Aktie ausbezahlt worden und Bayer sei nun «alleiniger Eigentümer der Monsanto Company». Durch das Geschäft im Wert von rund 56 Milliarden Euro steigt der Konzern zum weltgrößten Anbieter von Pestiziden und Saatgut auf. Den Namen «Monsanto» schafft Bayer ab. Um die Zusage der Kartellbehörden zu bekommen, hatte sich Bayer zuvor von Teilen seines eigenen Saatgutgeschäfts getrennt. Um die Übernahme zu stemmen, verkaufte der Konzern weitere Geschäftsteile, gab Anleihen heraus und kündigte eine Kapitalerhöhung an. Deshalb stuften Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit des Konzerns leicht ab.

«Jetzt sind wir als Bauern und Verbraucher gefragt, um konzernunabhängiges Saatgut zu erhalten und zu stärken», erklärte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Bayer katapultiere sich «auf die Nummer eins der Agrargiganten mit einem Marktanteil von rund 27 Prozent bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie 25 Prozent bei den bisher erteilten Patenten auf Pflanzen. Für Bauern drohten Preisdiktate, eine noch geringere Sortenauswahl und eine verschärfte Patentsituation. Die AbL forderte einen staatlichen Fonds, der Züchtungsprojekte fördern solle. Es solle Saatgut entwickelt werden, das widerstandsfähig, gentechnikfrei und anpassungsfähig sei. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!