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Dumme versus schlaue Kapitalisten
Simon Poelchau über den Handelsstreit zwischen den USA und China
Dass China die am Freitag in Kraft getretenen Extrazölle der USA auf seine Produkte mit Vergeltungszöllen beantwortet, ist die übliche Retourkutsche in einem eskalierenden Handelsstreit. Immerhin plädiert Pekings Regierungschef Li Keqiang für Freihandel und multilaterale Absprachen und präsentiert sich damit im Vergleich zu seinem Kontrahenten US-Präsident Donald Trump als der schlauere Kapitalist.
Schließlich warnt die Wirtschaft überall vor aufkeimendem Protektionismus und in die Höhe schießenden Zöllen. Nichts ist nämlich derzeit für den globalen Welthandel und das Profitmachen schädlicher als Handelsschranken. So appellierten bereits im März 45 US-Wirtschaftsverbände, Böses ahnend, an Trump, nicht den Handelsstreit mit China eskalieren zu lassen. Und hierzulande gab Daimler schon eine Gewinnwarnung aus.
Auch Trumps Behauptung, er würde mit den Zöllen die Arbeiter in seinem Land schützen, ist nichts anderes als ein rechtspopulistisches Ammenmärchen. Denn erst mal müssen die Menschen in den USA sich darauf einstellen, dass die Waren, die sie kaufen, teurer werden, sie also weniger für ihren Lohn bekommen. Auch können sie ihre Arbeit schnell verlieren, weil ihr Boss ihren Job womöglich ins Ausland verlegt - wie es der Motorradbauer Harley-Davidson wegen der Zölle bereits angekündigt hat.
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