Nicht genug Profit

Sebastian Weiermann über die mögliche Zerschlagung von ThyssenKrupp

  • Sebastian Weiermann
  • Lesedauer: 1 Min.

Eigentlich könnten bei ThyssenKrupp gerade alle ganz zufrieden sein. Die Mitarbeiter, weil die Fusion der Stahlsparte mit Tata glimpflich ablaufen wird. Die Aktionäre, weil es wieder eine konstante Dividende gibt und der Konzern Schulden abgebaut hat. Und die Konzernlenker, weil ihnen das alles geglückt ist. So ist es aber nicht. Zuerst hat der Vorstandschef Heinrich Hiesinger hingeschmissen und nun auch der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Lehner. Der Druck auf beide, dass der Umbau schneller voranschreiten muss, ist zu groß geworden. Die beiden aggressiv vorgehenden Finanzinvestoren Cevian und Elliot wollen noch mehr Profit. Dafür peilen sie die Zerschlagung des Konzerns an.

Gegensteuern können da nur die Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat und die Krupp-Stiftung, das ist der größte Einzelaktionär. Doch gerade bei der Stiftung kommen Fragen auf. Die Vorsitzende Ursula Gather ist im Ruhrgebiet als knallhart verschrien. Im Zuge ihres Rektorenamtes an der Technischen Universität Dortmund hat sie stark auf prestigeträchtige und fördermittelreiche Fachgebiete gesetzt, dafür andere vernachlässigt. Sollte sie bei ThyssenKrupp ähnlich agieren - und einiges wie ein Treffen mit einem Konkurrenten im Aufzugbau deutet darauf hin - dann ist es um den Erhalt des Konzerns und seiner Arbeitsplätze schlecht bestellt.

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