Extreme Zukunft

Steffen Schmidt über die Hitzewelle

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer nach dem verregneten Sommer 2017 Klimaerwärmung und Treibhauseffekt schon abhaken wollte, müsste nach dem nassen, milden Winter und der aktuellen Hitzeperiode ins Grübeln kommen. Zumal auch das Vorjahr mit seinen gehäuften Extremwetterlagen gut zu den Aussagen der Modelle des Weltklimarates passte. Ob der aktuelle Sommer bei uns den Hitzerekord von 2003 erreicht, ist noch offen. In Nordskandinavien und Japan allerdings kann man schon jetzt von einer Hitzekatastrophe sprechen.

Dürresommer und Extremniederschläge geben eine Vorstellung davon, was uns - auch in Europa - erwartet, wenn die globalen Temperaturen weiter ansteigen. Die Landwirtschaft muss sich vor allem östlich der Elbe auf grundsätzliche Veränderungen einstellen, und auch die Bauplanung in Großstädten muss wohl neu überdacht werden, um eine erhöhte Sterblichkeit in heißen Sommern zu verhindern.

Vor allem aber müssen Wirtschaft und Politik aufhören, sich die Taschen vollzulügen mit völlig unzureichenden Maßnahmen zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Immer wieder zeigen wissenschaftliche Studien, dass der Klimawandel ebenso wie die Schutzmaßnahmen umso teurer werden, je länger wir sie hinauszögern. Die blamable Verkehrspolitik und das Hin und Her in der Energiepolitik der Bundesregierung gibt nicht das Gefühl, dass dieses Wissen schon bei den richtigen Leuten angekommen ist. Solange allerdings Wahlen leichter mit wolkigen Versprechungen als mit konkreten Maßnahmeplänen gewonnen werden, wird sich das kaum ändern.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.