Keine banale Aufgabe

Ulrike Henning über noch ignorierte Faktoren für mehr Patientensicherheit

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Katheterzugänge sind heikel. Sie müssen gelegt werden, wenn Patienten in Krankenhäusern dauerhaft Schmerzmittel oder andere Medikamente bekommen sollen. Sie führen direkt in Blutgefäße, sind also unmittelbarer Zugang ins Köperinnere - leider nicht nur für Heilmittel. Häufig kommt es hier zu Infektionen, und gerade von diesen Patienten sterben zu viele. Händewaschen zur Vermeidung reicht nicht.

Ein Programm, das diese und sechs weitere Maßnahmen einschloss, bis hin zur schnellstmöglichen Entfernung des Katheters, erwies sich in den USA als erfolgreich. Die Zahl der Infektionen im Zusammenhang mit Kathetern konnte auf ein Viertel reduziert werden. Komplexe Mehrfachinterventionen wie diese sind der neue Standard in Sachen Patientensicherheit.

Komplex ist auch das Geschehen in Krankenhäusern. Viele Berufsgruppen müssen zuverlässig zusammenwirken, damit möglichst wenige Fehler geschehen oder diese rechtzeitig bemerkt und verhindert werden. Kostendruck durch Fallpauschalen und Personalnot in der Pflege sind dabei sicherlich nicht förderlich. Komplexität im Gesundheitswesen schließt auch diese Faktoren ein - darüber sollte sich niemand Illusionen machen, wenn es für mehr Patientensicherheit jetzt um Hygienerichtlinien, eine bessere Ausbildung oder Implantatregister geht.

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