Erste Stunde: Staatssparen

Stephan Fischer über eine Facette versteckter Kinderarmut in Deutschland

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn nun vielerorts die Schule beginnt, ist von fehlenden Lehrern und maroden Schulgebäuden die Rede - die Folgen rigoroser Spardiktate lernen schon Kinder kennen. Für viele Eltern ist der Beginn des Schuljahres aber auch eine Zeit, die ihnen den Schweiß auf die Stirn treibt. Lange Bedarfslisten für Schulbedarf, Sportzeug, Klassenfahrten ... Schule ist, trotz Lehrmittelbefreiung mancherorts, vor allem: teuer.

Anspruch auf Leistungen und Zuschüsse haben offenbar viel mehr Menschen im ach so reichen Deutschland als bisher vermutet, geht man von Schätzungen des Kinderschutzbunds aus. Warum diese Sozialleistungen nicht abgerufen werden? Scham oder auch Überforderung mit bürokratischen Abläufen werden als Gründe genannt. Aber auch wer sich weder schämt noch mit den vielen jeweils zuständigen Behörden überfordert ist, nimmt sie oft nicht in Anspruch. Und wer will es jenen verdenken, die vielleicht gerade der oftmals menschenfeindlichen Bürokratie beispielsweise der Jobcenter entronnen sind, dass sie um den Preis finanzieller Einbußen auf jeglichen Kontakt mit solchen Behörden verzichten?

Leistungen für Kinder müssten unbürokratisch gebündelt ausgezahlt werden. Aber tatsächlich ausgezahlte Leistungen kann der Staat nun einmal nicht sparen - was der Schule rigoroser Spardiktate widerspricht ...

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